Bausteine zum Lehren und Lernen

Wir sind zur Zeit dabei alle 150 Bausteine der alten Webseite auf diese hier zu übertragen. Bis dahin kann auf den kompletten Baukasten noch zugegriffen werden: http://blue-eng.km.tu-berlin.de/index.php/Hauptseite

Was sind Bausteine?

Bausteine sind 15- bis 90-minütige, methodisch vielfältige Lern-/Lehreinheiten zu Themen rund um Technik, Gesellschaft und ökologische Verantwortung. Sie verlagern den Lehrprozess auf die Teilnehmenden und fördern Reflexion, Perspektivwechsel und Austausch auf Augenhöhe – auch ohne Expert_innenwissen. Eine ausführliche Beschreibung des Konzepts gibt es auf der Seite Bausteinkonzept.

Wie sind Bausteine ins Seminar eingebunden?

Bausteine bilden das modulare Fundament des Blue Engineering Seminars: Einige werden als feste Kernbausteine eingesetzt, andere von Teilnehmenden durchgeführt oder neu entwickelt. Das vollständige didaktische Konzept dazu wird auf der Seite Seminarkonzept erläutert. Eine kompakte Auswahl an besonders bewährten Bausteinen für den direkten Einsatz findet sich im Starthilfepaket.

Wie dürfen Bausteine genutzt werden?

Alle Bausteine stehen unter der offenen Lizenz CC BY-SA 4.0. Sie dürfen frei verwendet, angepasst und weiterentwickelt werden – solange die ursprüngliche Quelle genannt und Lizenz weitergegeben wird.

Bausteine sind methodisch vielfältige, 15- bis 90-minütige Lern-/Lehreinheiten, die zentrale Themen rund um die soziale und ökologische Verantwortung im Ingenieurwesen behandeln. Sie sind inhaltlich und didaktisch so gestaltet, dass Lern- und Lehrprozesse weitestgehend durch die Teilnehmenden gestaltet werden, siehe das studierendengetriebene Seminarkonzept von Blue Engineering.

Arbeit nimmt im Globalen Norden und speziell in Deutschland einen zentralen Platz im Leben der meisten Menschen ein. Arbeit wird meist verkürzt auf Produktionsarbeit und genauer lohnabhängige Beschäftigung. Mit dieser Form von Arbeit ist eine starke gesellschaftliche Wertschätzung verbunden, so dass Produktionsarbeit für viele Menschen Selbstvergewisserung ebenso wie Selbstinszenierung ist. Die Kehrseite ist, dass andere Formen von Arbeit nur wenig anerkannt werden.

Die Teilnehmenden sollen ein grobes Verständnis von der Funktionalität von Lobbyismus, insbesondere im legalen Rahmen entwickeln. Zusätzlich sollen sieverstehen, welche Einflüsse Lobbyismus in Bezug auf Nachhaltigkeit hat. Es soll deutlich werden, dass der Übergang von Lobbyismus zu Korruption oftmals fließend ist und verdächtige Fälle daher gründliche Recherche erfordern. Darüber hinaus entwickeln die Teilnehmenden idealerweise ein grundlegendes Verständnis von potentiell problematischem Lobbyismus und können diesen im Alltag erkennen.

Betriebswirtschaftliche Erwägungen dominieren heute die Entscheidungen, welche Produkte auf Basis welcher Technik entwickelt und produziert werden. Nach welchen anderen Kriterien könnten solche Entscheidungen getroffen werden? Die Denkschule des Konvivialismus nach Ivan Illich und Andrea Vetter bietet einen Katalog von Dimensionen zur Bewertung von Technik an, die die Qualität des menschlichen Zusammenlebens in den Mittelpunkt stellen. In diesem Baustein wird eine Technik / Produktkategorie eurer Wahl nach diesen konvivialen Dimensionen untersucht und bewertet. Gleichzeitig werden die Bewertungskriterien reflektiert und mit anderen Kriterienkatalogen wie der VDI-Richtlinie 3780 zur Technikbewertung verglichen.

In diesem Baustein reflektieren die Teilnehmenden ihren Alltag mit künstlicher Intelligenz (KI) und entwickeln ein Bewusstsein für Chancen, Probleme und Risiken. Sie lernen verschiedene Anwendungsfelder kennen, die oft überraschend sind, und erhalten Einblicke in Funktionsweisen sowie mögliche Fehler von KI-Systemen. Dabei wird deutlich, dass KI nicht neutral ist: Sie kann diskriminierend wirken, da sie stark von den Menschen, die sie programmieren, und den verwendeten Trainingsdaten abhängt.

In diesem Baustein stellen sich die Teilnehmenden ein Leben ohne Existenzängste vor. Sie überlegen, welche negativen Folgen des Kapitalismus dadurch verschwinden könnten und wie sich die gewonnene Freiheit nutzen ließe. Auf Grundlage von Vorbereitungsmaterialien entwickeln sie eigene Ideen, diskutieren deren Umsetzung sowie moralische und politische Widersprüche.

Das Seminar thematisiert die Gefahren von Social Media, Fake News und Anonymität für unsere Debattenkultur und Demokratie. Teilnehmende lernen, Fake News zu erkennen, Erkennungsstrategien zu entwickeln und ihre Wirkung kritisch zu reflektieren. Im Anschluss vergleichen sie eine Online- (anonyme) und eine Offline-Debatte zur gleichen Fragestellung. So werden typische Probleme digitaler Diskussionen sichtbar und das eigene Verhalten auf Social Media reflektiert. Ziel ist es, ein Bewusstsein für Risiken zu schaffen und gemeinsam Lösungsansätze für einen konstruktiven Umgang zu erarbeiten.

In dem Modulbaustein geht es um die Auseinandersetzung mit möglichen Ursachen für die weltweite Klimaveränderung im Rahmen einer Gerichtsverhandlung nach US-amerikanischem Vorbild. Die Teilnehmer werden mit verschiedenen Hypothesen zur Erklärung der weltweiten Klimaveränderung konfrontiert. Sie sollen diese verstehen und nachvollziehen und sie in einem Planspiel vertreten können. Es wird die kritische Auseinandersetzung mit unterschiedlich gerichteten Thesen gefördert. Ferner wird das interdisziplinäre Denken gestärkt und die Wichtigkeit des gemeinsamen Auftretens als Gruppe zur Überzeugung einer unabhängigen Expertenrunde verdeutlicht. Dahingehend werden auch rhetorische Fähigkeiten geschult. Bei intensiver Auseinandersetzung mit den Inhalten werden während der späteren Phasen des Bausteins auch taktische Fähigkeiten vermittelt. Eigenes inhaltliches und taktisches Wissen wird um das der Gruppe und der vorgegebenen Materialien ergänzt.

Die Teilnehmenden lernen verschiedene Biases (Wahrnehmungsverzerrungen) kennen und wie Unternehmen und Institutionen diese gezielt nutzen um das Konsumverhalten von Menschen zu beeinflussen. Das Konzept der „7 Todsünden des Greenwashing“ wird vorgestellt und Strategien vermittelt um sich vor dieser Manipulation zu schützen.

Der Baustein untersucht, wie soziale Medien und Werbung unser Bild von Glück verzerren und zu falschen Erwartungen führen. In Reflexion, Gruppenarbeit und Plenumsdiskussion erarbeiten die Teilnehmenden persönliche Glücksfaktoren, vergleichen internationale Unterschiede anhand des World Happiness Reports und entwickeln individuelle Ideen, wie ein zufriedeneres Leben gestaltet werden kann.

Gendermedizin ist ein Fachgebiet, welches sich mit dem Einfluss des Geschlechts und des Genders auf Gesundheit, Erkrankungen, Forschung, Therapien und Prävention befasst. Die grundlegende Problematik ist die Unvollständigkeit der medizinischen Forschung und Diagnostik, sowie Studien in Bezug auf Geschlechterunterschiede und die dadurch entstehenden Benachteiligungen. Die Zielstellung des Bausteins ist es, über diese Problematik aufzuklären und den Studierenden die Bedeutsamkeit der Gendermedizin aufzuzeigen. Neutralität, sowie Objektivität sollten Medizin auszeichnen und keine gesellschaftlichen Problematiken inkludieren. Weitere Lernziele sind die Analyse unterschiedlicher Krankheitssymptome von Männern und Frauen, sowie die Herausarbeitung der Problematik und Hindernisse der aktuellen medizinischen Ausbildung. Mögliche Lösungsansätze sollen herausgearbeitet, ausgetauscht und diskutiert werden. Methodisch gesehen basiert der Baustein auf mehreren Schritten: Informationsvideos dienen zur Erklärung der Gendermedizin, um eine grundlegende Wissensbasis zu schaffen; Umfragen sowie ein Quiz stellen eine Interaktion dar, um die Studierenden aktiv mit einzubinden und weitere interessante sowie relevante Fakten über das Thema zu vermitteln; Kleingruppenarbeit und die darauffolgende Reflexion der Meinung durch Austausch und Diskussion im Plenum dient der Analyse, Bewertung und Schaffung neuer Lösungsansätze.

Kurzbeschreibung

Die Vielzahl von gesellschaftlichen Herausforderungen und Phänomenen werden stets getrennt voneinander verhandelt und angegangen. Hierdurch werden tiefliegende gesellschaftliche Mechanismen verdeckt, die sich ganz unabhängig vom Thema entfalten und damit unser Zusammenleben weitestgehend bestimmen.

Dies ist die Dokumentation der Prüfungsleistung "Lernjournal", gegliedert in vier Abschnitte:

Die Teilnehmenden reflektieren ihre Verantwortung als angehende Ingenieur_in. Sie werden dazu angeregt, ihr eigenes Schaffen stets kritisch zu hinterfragen und ihre Arbeit als Ingenieur_in im größeren Kontext zu betrachten. Sie lernen Verhaltensweisen und Lösungswege für Situationen kennen, in denen die eigenen Werte mit ihrem Beruf in Konflikt stehen. Unterstützend dazu bekommen sie einen Ethik-Kodex für Ingenieur_innen an die Hand und reflektieren dessen Wirksamkeit und Grundsätze.

Die Durchführung der Semesterprojekte im Digitalen umfasst folgende Punkte: 1) Semesterprojekt/Baustein - 2) Themen- und Gruppenfindung - dritte Sitzung - Ablaufplan - 3) Generalproben und Premieren der Bausteine - 4) Dokumentation der Bausteine - 5) Peer-to-Peer-Feedback - 6) Bewertung der Semesterprojekte - 7) Vorlage - Baustein - Digital

In diesem Baustein erarbeiten die Teilnehmenden 10 Gegensatzpaare für eine Technikbewertung, basierend auf Werten, die für sie am wichtigsten sind. Die Gegensatzpaare zeigen auf, wo sich eine Technik auf der Skala zwischen den Gegensätzen konvivial - nicht konvivial bewegt. Die Teilnehmenden stellen dafür zunächst in Einzelarbeit mit Hilfe der TING-D Konstellation Gegensatzpaare auf. In Gruppen tauschen sie ihre Ergebnisse aus und entscheiden sich gemeinsam für 10 Gegensatzpaare. In der Nachbereitung nutzen sie die Gegensatzpaare, um eine selbst gewählte Technik zu bewerten.

Der Baustein “25 Fragen von Max Frisch” regt dazu an, sich mit ganz grundsätzlichen Fragen zu Technik und Gesellschaft, eigenem Privatleben, Studium und Beruf, Lehre und Forschung auseinanderzusetzen. Durch den Baustein werden bestehende Strukturen in Frage gestellt und Optionen für ein neues, anderes Denken ermöglicht. Die Teilnehmenden reflektieren in Einzelarbeit ihre eigenen Werte und diskutieren sie mit anderen.

Die 4-in-1 Perspektive von Frigga Haug beschreibt vier Formen von menschlicher Tätigkeit: 1) Produktionsarbeit, 2) Reproduktions-/Sorgearbeit, 3) Kulturelle Arbeit/eigene Entwicklung und 4) politische Arbeit. Durch diese Unterscheidung menschlicher Tätigkeiten ist es möglich zu analysieren, wie die Tätigkeiten auf verschiedene Personengruppen verteilt werden und wie manche Gruppen auch gänzlich von Tätigkeiten ausgeschlossen werden.

Zwei fast fabrikneue Maschinen des Typs Boeing 737 Max stürzten 2018 und 2019 kurz hintereinander ab. Bis 2020 war die Neuzulassung des Typs nicht abgeschlossen, die Ursache der Abstürze liegt im Versagen eines Sicherheitssystems, das instabile Fluglagen verhindern sollte. Der Baustein blickt aus verschiedenen Perspektiven auf diese Katastrophe. Die Studierende sollen vom konkreten Vorfall abstrahieren und konkrete politische Maßnahmen als Reaktion darauf vorschlagen.

Ingenieurinnen und Ingenieure arbeiten in der Regel als lohnabhängige Beschäftigte. Auf Grund dieses Beschäftigungsverhältnisses ist es essentiell, dass sie grundlegende Gedanken zu (entfremdeter) Arbeit, Aspekte der Lohnarbeit und Arbeitszeit kennen. Zusätzlich ergeben sich durch das Arbeitsrecht verschiedene Pflichten für die Arbeitnehmer_innen und vor allem aber auch Rechte, die sich u.a. aus dem Entgeltfortzahlungsgesetz, dem Betriebsverfassungsgesetz und der Koalitionsfreiheit des Grundgesetzes ergeben. Zusätzlich wird mit Genossenschaften ein verwandtes Themenfeld behandelt, das bisher wenig Beachtung findet und zugleich aber ein alternatives Arbeiten und Wirtschaften ermöglicht. Im Zuge dieses Bausteins, der zusammen mit einer Gewerkschaftssekretärin oder einem Gewerkschaftssekretär gehalten wird, werden diese Aspekte von Arbeit nacheinander durch Kurzvorträge von Teilnehmenden vermittelt. Nach jedem Kurzvortrag ergänzt und kommentiert die_der Gewerkschaftssekretär_in und leitet anschließend in eine eine offene Fragen-/Diskussionsrunde über.

Die Studierenden lernen Verantwortungskonflikte anhand verschiedener Fallbeispiele kennen. Diese werden bewertet, alternative Lösungsmöglichkeiten gesucht und unter zu Hilfenahme von drei verschiedenen Kodizes weitere Lösungsmöglichkeiten gesucht. Danach werden diese vorgestellt und darüber diskutiert. Desweiteren gibt es in diesem Baustein einen kurzen Exkurs zur Bezavtamethode und dem Prinzip der prinzipiellen Gleichwertigkeit.

TING-D
May 2025

Durch einen Vortrag wird das theoretisch Grundverständnis des Seminars erläutert. Dieses lässt sich durch die TING-D Konstellation (Technik-Individuum-Natur-Gesellschaft-Demokratie) gut darstellen. Die jeweils gegenüberliegenden Pole Technik und Natur, bzw. Individuum und Gesellschaft befinden sich in einem Wechselverhältnis zueinander - sie sind nicht dasselbe - bedingen sich jedoch gleichzeitig gegenseitig und setzen einander voraus. Sie stehen also in einem steten Wechselverhältnis, so dass beispielsweise auch Technik nicht ohne Individuen und Gesellschaft zu verstehen ist. Als normative Setzung besteht die Grundauffassung, dass die diversen Wechselverhältnisse demokratisch zu gestalten sind, um ein möglichst gleiches und freies Leben für alle Menschen zu ermöglichen. Der Baustein bietet neben dem Vortrag eine interaktive Auseinandersetzung und Diskussion des Wechselverhältnis. Im Berliner Blue Engineering Seminar wird dieser Baustein in der dritten Sitzung im Anschluss an die Themen- und Gruppenfindung durchgeführt.

Der Text “Das Produktivistische Weltbild“ von Otto Ullrich beschäftigt sich mit der vorherrschenden “industriellen Lebensweise” und Problemen, die sich daraus ergeben. Otto Ullrich unterteilt seinen Text in drei Abschnitte. Abschnitt A ist eine Problembeschreibung, Abschnitt B behandelt mögliche Ursachen für die Probleme, die in A beschrieben wurden. Abschnitt C zeigt einige mögliche Auswege auf. Seine Problembeschreibung geht dabei bis an den Beginn der Neuzeit zurück. Er versucht die Ursachen für die heutigen Probleme an der Wurzel zu fassen, indem er die Folgen der Aufklärung, der modernen, experiment-basierten Naturwissenschaften und des industriellen Kapitalismus beschreibt. Hieraus ergibt sich aus seiner Sicht ein völlig anderes gesellschaftliche Naturverhältnis, das bis heute vorherrscht. In Kleingruppen beschäftigten sich die Teilnehmenden mit einzelnen Abschnitten des Textes und diskutieren gemeinsem diese anhand von Leitfragen und Begriffen. Die Diskussionsinhalte werden während der Sitzung den anderen Teilnehmenden des Seminars vorgestellt und untereinander darüber diskutiert. Nachfolgend wird Zeit für den Blauen Faden und ein Feedback sein.

Dieser erste Modulbaustein dient als Einstieg in das Seminar. Die Teilnehmenden werden mit den Inhalten und dem Konzept des Seminars vertraut gemacht und lernen sich untereinander kennen.

Dieser erste Modulbaustein dient als Einstieg in das Seminar. Die Teilnehmenden werden mit den Inhalten und dem Konzept des Seminars vertraut gemacht und lernen sich untereinander kennen. Die Moderation stellt die Eckdaten des Seminars, sowie dessen Entstehung, Idee und dieElemente vor. Die Teilnehmenden näheren sich dem Untertitel von Blue Engineering indem sie sich den Begriff “soziale und ökologische Verantwortung” erarbeiten. Die Vorstellung des Seminars erfolgt durch einen Vortrag der Moderation. Die Teilnehmenden erstellen in Einzelarbeit eine Mindmap zum Thema Verantwortung, die anschließend in Kleingruppen diskutiert wird. Durch interaktive Arbeitsphasen in rotierenden Kleingruppen werden alle Teilnehmenden mit eingebunden und lernen sich kennen. In der Nachbereitung bringen Teilnehmende eigene Themen mit in das Seminar ein, indem sie sich selbst mit einem persönlichen Thema fotografieren und vorstellen. Die Einstiegssitzung wird in Berlin als 90-minütige Einheit durchgeführt und durch einen der folgenden zwei Bausteine ergänzt: “Katzenvideo - Materielle und Soziale Voraussetzungen von Technik” oder “100 Punkte - Faktoren der Technikgestaltung”. Genauere Informationen dazu finden sich bei den Hinweisen.

Der digitale Baustein thematisiert unterschiedliche Positionen in Bezug auf gesellschaftlich umstrittene Techniken von denen vermeintliche oder reale Gefahren ausgehen. Kritisch beleuchtet wird hierbei die Rolle der Wissenschaft, die den verschiedenen Interessensgruppen oftmals passende Argumente für und wider einer bestimmten Technik liefert, indem das Risiko klein oder groß gerechnet wird. Des Weiteren werden die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Einflussnahme behandelt und wer welche Anforderungen in den Entscheidungsprozess einbringen kann, um so eine Entscheidung in ihrem_seinem Sinn zu erreichen.

Eco Habitat
May 2025

In diesem Baustein beschäftigen sich die Teilnehmenden mit dem Konzept des autarken Wohnens und hinterfragen ob dieses einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Gesellschaft leisten kann. Sie analysieren, welche Ressourcen in einem Haushalt benötigt und in welchem Ausmaß diese genutzt werden, besprechen die technische Umsetzbarkeit von alternativen Konzepten zu deren Gewinnung sowie die Vor- und Nachteile und das gesellschaftliche Potential des autarken Wohnens. Es wird diskutiert, ob eine flächendeckende Umsetzung auch im urbanen Bereich realisierbar ist.

Die Gestaltung von Technik und die damit verbundene technische Entwicklung scheint sich oftmals einfach so zu ergeben, ohne dass einzelne Menschen bestimmte Entscheidungen auf transparenten Grundlagen treffen. Durch den Baustein reflektieren die Teilnehmenden die aus ihrer Perspektive relevanten Faktoren der Technikgestaltung und vergleichen sie mit den derzeit bestimmenden Faktoren. Insgesamt stellt sich damit die Frage, wer welche Anforderungen in die Gestaltung von Technik einbringen kann und wie die daraus entstehenden Zielkonflikte gelöst werden.

In einer kleinen kompetitiven Aufgabe treten Kleingruppen gegeneinander an, um als erste Gruppe 100 materielle und soziale Voraussetzungen aufzudecken, die notwendig sind, um ein Video im Internet anzuschauen. Die Teilnehmenden erkennen so, dass Technik heute extrem voraussetzungsvoll ist und eine starke wechselseitige Abhängigkeit von einzelnen Techniken besteht. Zugleich erkennen sie, dass die materielle Voraussetzungen zeitlich und örtlich weitreichende Folgen haben. Die sozialen Voraussetzungen zeigen auf, dass es einer komplexen, sozialen Struktur bedarf, um Technik überhaupt auf dem aktuellen Niveau nutzbar zu machen und nutzbar zu halten. Hier spielt noch zusätzlich rein, dass die sozialen Gewohnheiten nicht leicht als solche erkennbar sind.