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TUB:Seminar:Semesterprojekt:Bausteine

Bausteine als Semesterarbeit: Anforderungen und Kriterien

Bausteine sind klar strukturierte Lehr-/Lerneinheiten, die inhaltlich und methodisch ausgewogen in eine Thematik einführen und punktuell vertiefen. In der Regel sind Bausteine auf 90 Minuten ausgelegt, aber sie sind auch kürzer oder länger denkbar. Durch abwechslungsreiche didaktische Methoden erarbeiten sich die Teilnehmenden ein bestimmtes Themenfeld und analysieren und bewerten dieses in Einzel- und/oder Gruppenarbeit. Bausteine müssen daher eine gute Balance zwischen Faktenvermittlung und Orientierung/Reflexion/Positionierung der Teilnehmenden finden.

Der gesamte Lehr-/Lernprozess in einem Baustein wird demnach auf die Teilnehmenden übertragen und bindet die Durchführenden nur als Moderatorinnen und Moderatoren ein. Bausteine sind deshalb so gestaltet und dokumentiert, dass sich die Durchführenden in etwa zwei Stunden in das jeweilige Thema und die verwendeten Methoden einarbeiten können. Mit den Informationen aus der Baustein-Dokumentation können sie die gesamte Lehr-/Lerneinheit moderieren und bei Bedarf die Teilnehmenden inhaltlich unterstützen.

Auf der Seite der Teilnehmenden ist einzig eine aktive Beteiligung notwendig. In der Regel setzen die Bausteine kein Vorwissen bei den Teilnehmenden voraus, so dass sie sich ohne Weiteres einbringen können. Bei Bedarf können aber vorbereitende Aufgaben z.B. durch ein E-Learning oder einen Text gestellt werden.

Beispiele für Bausteine

Es gibt bereits unzählige Bausteine, die alle recht unterschiedlich inhaltlich und methodisch gestaltet sind. Im Folgenden wird eine kleine Auswahl beschrieben:

Dezentrale/zentrale Energieversorgung: Ziel des Bausteins ist es, den Teilnehmern/innen eine breite Argumentationsbasis zum Thema der Versorgung mit erneuerbaren Energien darzulegen, kontrovers über die öffentliche Meinung zu diskutieren und somit die persönliche Meinungsbildung anzuregen. Dazu gehört, den Wert von Informationen zuzuordnen, dies zu begründen sowie ein konstruktives Arbeiten und Diskutieren in Klein- und Großgruppen.

25 Fragen von Max Frisch: Die 25 Fragen von Max Frisch an die Technische Universität Berlin aus dem Jahr 1987 bieten die Möglichkeit sich den Chancen und Gefahren von Technik im allgemeinen zu nähern. Die Teilnehmenden lernen, nicht sofort nach Antworten suchen zu müssen, sondern sich Problemen fragend zu näheren und Probleme fragend zu erschließen.

Lebensmittelethik: Es soll Wissen darüber vermittelt werden wie die Lebensmittelindustrie uns über die menschlichen Sinnesorgane versucht zu manipulieren. Zusätzlich wird über die Rolle und die Gefahren von Zusatzstoffen, explizit Glutamat, diskutiert.

Energiespeicher: Ziel dieses Modulbausteins ist es, den Teilnehmenden die Problematik der Energiespeicherung näher zu bringen. Vergleichsgröße hierbei ist der durchschnittliche tägliche Stromverbrauch einer dreiköpfigen deutschen Familie, durch welchen die Dimensionen von Energiespeichern mithilfe kreativer Vergleiche begriffen werden sollen.

Urteil im Namen des Klimas: In dem Modulbaustein geht es um die Auseinandersetzung mit möglichen Ursachen für die weltweite Klimaveränderung im Rahmen einer Gerichtsverhandlung nach US-amerikanischem Vorbild. Die Teilnehmer werden mit verschiedenen Hypothesen zur Erklärung der weltweiten Klimaveränderung konfrontiert. Sie sollen diese verstehen und in einem Planspiel vertreten können.

Seltene Erden: Kritische Betrachtung von "grünen" und energieeffizienten Hochtechnologien, welche oftmals Seltene Erden enthalten. Negativen Auswirkungen dieser "grünen" Produkte und Technologien kennenlernen und kritisch hinterfragen. Problemestellungen offenlegen, die durch die Förderung von Seltenen Erden in den Bereichen Wirtschaft & Politik, Umwelt & Soziales und Alternativen & Recycling auftreten.

Industrielle Fischerei: Überfischung der Weltmeere - Ein Einblick in verschiedene Aspekte der industriellen Fischerei mit besonderem Fokus auf die Beifangproblematik. Sensibilisierung auf bestehende Probleme des allgemeinen Fischkonsums, industrieller Fangmethoden und politischer Rahmenbedingungen. Unter Einbezug der gegebenen Materialien sollen die Teilnehmenden auf kreative Weise nachhaltige Lösungen zusammenstellen.

Kriterien für Bausteine als Semesterarbeiten

Allgemeine Anforderungen und Kriterien

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Inhalt - Soziale und/oder ökologische Verantwortung mit einem Bezug zu Technik, Arbeit und/oder Gesellschaft

soziale und ökologische Auseinandersetzung

Allgemeine Anforderungen und Kriterien für die Präsentation und Dokumentation der Semesterprojekte.

  • Das Thema des Bausteins ist frei wählbar und bewegt sich im Rahmen der sozialen und ökologischen Verantwortung mit einem klarem Bezug zu Arbeit, Technik, Gesellschaft oder dem Ingenieursberuf. Die Themenvorschläge des Seminar-Teams dienen zur Anregung und können bearbeitet werden.
  • An Hand des gewählten Themas wird das Wechselverhältnis von Technik, Individuum, Natur und Gesellschaft dargestellt und aufgezeigt, wie es demokratisiert werden kann. Hierbei werden entstehenden Ziel- und Wertekonflikte (sozial, ökologisch, ökologisch, ökonomisch, politisch etc.) herausgearbeitet.
  • Bei der Themenwahl sind die Themen der bereits existierenden Semesterprojekte zu berücksichtigen. Eine sinnvolle thematische Ergänzung oder Aktualisierung bestehender Bausteine ist nach Absprache mit dem Seminar-Team möglich.
  • Über das Thema im engen Sinn werden hinausgehende Anregungen zum Weiterarbeiten gegeben (weiterführende Literatur- und Linkliste)
  • Baustein - Bei der Themenwahl sind die Themen der bereits existierenden Semesterprojekten zu berücksichtigen. Eine sinnvolle thematische Ergänzung oder Aktualisierung bestehender Bausteine ist nach Absprache mit dem Seminar-Team möglich.
  • Wissenspeicher - Es findet eine umfassende und breit angelegte Recherche statt, die wissenschaftliche und journalistische Artikel mit einschließt. Das Themenfeld sollte möglichst umfassend beleuchtet werden.
  • Exkursion - Nach Möglichkeit sollten unterschiedliche Positionen zu dem jeweiligen Thema aufgegriffen werden. das heißt vor allem sich widersprechende, andersgerichtete Positionen sollten miteinbezogen werden. Entsprechend sind unterschiedliche Expert_innen oder Besichtigungen einzuplanen.
  • Das Thema des Bausteins ist frei wählbar und bewegt sich im Rahmen der sozialen und ökologischen Verantwortung mit einem klarem Bezug zu Arbeit, Technik, Gesellschaft oder dem Ingenieursberuf. Die Themenvorschläge des Seminar-Teams dienen zur Anregung und können bearbeitet werden.
  • An Hand des gewählten Themas wird das Wechselverhältnis von Technik, Individuum, Natur und Gesellschaft dargestellt und aufgezeigt, wie es demokratisiert werden kann. Hierbei werden entstehenden Ziel- und Wertekonflikte (sozial, ökologisch, ökologisch, ökonomisch, politisch etc.) herausgearbeitet.
  • Bei der Themenwahl sind die Themen der bereits existierenden Semesterarbeiten zu berücksichtigen. Eine sinnvolle thematische Ergänzung oder Aktualisierung bestehender Bausteine ist nach Absprache mit dem Seminar-Team möglich.

Methoden und Didaktik

Methoden und Didaktik

Allgemeine Anforderungen und Kriterien für die Präsentation und Dokumentation der Semesterprojekte.

  • Es ist ein gutes Verhältnis von Fakten vermittelnden didaktischen Elementen und Elementen, die die Orientierung, Reflexion und Positionierung der Teilnehmenden unterstützen, zu finden.
  • Es ist ein klares, eindeutiges Lernziel zu erkennen, das an entsprechender Stelle klar benannt wird. Dies gilt sowohl für die ganze Arbeit, als auch für die einzelnen Unterpunkte. Das gesamte Semesterprojekt durchzieht somit ein roter Faden, der die einzelnen Elemente miteinander verknüpft.
  • Ziel des Semesterprojekts ist es den Lehr-/Lernprozess weitestgehend auf die Teilnehmenden zu verlagern, so dass die Durchführenden nur als Moderator_innen gefragt sind und nicht als Expert_innen/Wissensvermittler_innen. Hierfür werden möglichst vielfältige Methoden eingesetzt, die die Teilnehmenden immer aktiv in die Gestaltung mit einbinden.
  • Um eine möglichst hohe Abwechslung zwischen den Bausteinen zu erhalten, werden die gewählten didaktischen Methoden derzeit kaum oder gar nicht in bestehenden Bausteinen verwendet.
  • Die Zeit für frontale Vorträge der Durchführenden so gering wie möglich zu halten.
  • Die Vorbereitungszeit für die Durchführenden ist gering gehalten, d.h. etwa ein bis drei Stunden
  • Die Semesterprojekte können in ganz unterschiedlichen Lehr-/Lernsituation ohne weiteres verwendet werden.
  • Didaktisch ist das Semesterprojekt so aufbereitet, dass möglichst alle Lerntypen und Sinne angesprochen werden.
  • * Zur Verwendung im Seminar und am Semesterpräsentationstag ist ein Rahmenprogramm für das Semesterprojekt zu schaffen, so dass es insgesamt eine Lehr-/Lerneinheit wird
  • Wissenspeicher - Die gesammelten Materialien werden so gestaltet, dass mit ihnen eine „Schatzkiste“ gefüllt werden kann. Mit ihrem Inhalt lässt sich ein bestehender Raum in ein Kabinett zum jeweiligen Thema verwandeln. Es kann eine Art Memory-Spiel erstellt werden, das verschiedene Elemente spielerisch in Beziehung setzt. Es sind jedoch auch völlig andere spielerische Konzepte möglich, z.B. eine Rallye. Die Informationen werden „multi-sensual“ aufbereitet und miteinander in Beziehung gesetzt, so dass ein Wissensspeicher entsteht, der Texte, Flugblätter, Hörspiele, Videoausschnitte, Interviews, Fotos, Zitate-Sammlungen, Schaukästen u.ä. enthält.
  • E-Learning - Wenn nötig/geboten, wird die gesamte E-Learning-Einheit unterteilt in einzelne Bereiche, die nacheinander, durcheinander oder auch einzeln gemacht werden können. Die einzelnen Untereinheiten haben vielfältige Aufgabenstellungen und sind abwechslungsreich, z.B. Multiple Choice, Wahr/Falsch, Textrecherche, Zahlen/Verhältnisse berechnen, freien Text schreiben. E-Learning-Einheiten lassen sich auch als Spielbuch gestalten, wie sie es für Rollenspielabenteuer und ähnliches vielfach gibt. Die Lernenden starten bei Abschnitt 1 und treffen in jedem Abschnitt eine neue Wahl und beeinflussen damit die weitere Entwicklung der Geschichte. E-Learning-Einheiten können auch Teil eines Geo-Caching/einer Schnitzel-Jagd sein, z.B. über den TU-Berlin Campus oder durch die Stadt.
  • Spiele - Spiele vermitteln allein durch das Spielen selbst bereits die wesentlichen inhaltlichen Punkte. Spiele sind dann gut spielbar, wenn sie mehrfach Probe gespielt werden - am Besten von Menschen außerhalb der Semesterprojektgruppe.
  • Exkursionen - Bei Exkursionen erfolgt für mindestens zwei Tage ein Wechsel des Lernorts, idealerweise übernachten alle Teilnehmenden gemeinsam vor Ort. Teilnehmende werden aktiv mitgestaltend in die Exkursion eingebunden, z.B. erhalten sie Texte/Literatur, die sie in einem Kurzvortrag referieren. Exkursionen beschränken sich nicht darauf die Teilnehmenden von einem Experten zur nächsten Expertin zu bringen. Vor- und nachher besteht genügend Gelegenheit die gewonnen Erkenntnisse gemeinsam zu sichten und zu bewerten. Sie schließen mit einer gemeinsamen Reflexion und Bewertung ab.
  • Es ist ein gutes Verhältnis von Fakten vermittelnden didaktischen Elementen und Elementen, die die Orientierung, Reflexion und Positionierung der Teilnehmenden unterstützen, zu finden.
  • Um eine möglichst hohe Abwechslung zwischen den Bausteinen zu erhalten, werden die gewählten didaktischen Methoden derzeit kaum oder gar nicht in bestehenden Bausteinen verwendet.
  • Die Zeit für frontale Vorträge der Durchführenden so gering wie möglich zu halten.
  • Eine angemessene Vor- und Nachbereitung für die Teilnehmenden ist sinnvoll und hilfreich.