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Baukasten:Lokal Produzieren?

Version vom 23. Februar 2017, 18:12 Uhr von 2016 2:Lokal (Diskussion | Beiträge) (Vorbereitung im Raum)

Lokal produzieren?

Titel


Lokal Produzieren?

Kurzbeschreibung


Viele Produkte werden heutzutage global produziert. In diesem Baustein wird hinterfragt, ob dies immer nötig ist und welche Auswirkungen sich daraus auf Gesellschaft, das Individuum, die Technik und die Natur ergeben und was die Demokratie für Möglichkeiten aufweisen kann.

Thema


Lokales oder globales Produzieren, was ist möglich und was nötig?

Typ


Baustein, Wissensspeicher

Schlagwörter


  • Globalisierung
  • lokal
  • CO2-Footprint
  • Möglichkeiten
  • Selbstverantwortung

    Kompetenzen


  • Aufzeigen von derzeitiger globaler Produktion und deren Komplexität (Erkenntniserweiterung)
  • Partizipation
  • Kooperation
  • Bewusstseinserweiterung
  • Förderung von Teamfähigkeit
  • Förderung von Konfliktfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeit

    Lernziele


  • Aufzeigen von derzeitiger globaler Produktion und derer Komplexität
  • lokale Alternativen aufzeigen
  • Anregung einer Debatte zur Abwägung der Vor- und Naschteile einer lokalen und globalen Produktion
  • Bewusstseinserweiterung über die Auswirkung von Technik, Gesellschaft, Natur, Individuum und der demokratischen Mitbestimmung

    Lernformen


  • kooperativ
  • faktenorientiert

    Methoden


  • Begrüßung und Themenbekanntgabe der einzelnen Moderatoren (Selbstportrait)
  • Sensibilisierung mittels Fragerunde, um Einstieg in das Thema zu gewähren und Interesse zu wecken
  • Vortrag (Einführung in das Themengebiet) durch 1 oder 2 Moderatoren
  • Moderation eines kleinen Spiels (Wo kommt dein T-Shirt her, wie viele Länder sind an der Produktion eines Mobiltelefons beteiligt?)
  • Diskussion zu Wissensspeicher (Vor- und Nachteile lokaler Produktion)
  • Führen einer Debatte

    Gruppengröße


    16-40

    Dauer


    Der Baustein ist für eine Dauer von 60 Minuten ausgelegt, kann aber durch entsprechende Szenarien oder Ideen ausgedehnt werden.

    Material und Raumaustattung


  • Präsentation zur Globalisierung (Beamer nötig)
  • Fact-Sheets
  • Plakate
  • Bewegliche Sitzmöglichkeiten

    Version


    1.0

    Qualität


    Der Baustein bildet einen Grundbaustein und ist nach jeder Durchführung durch die Erkenntnisse der Teilnehmenden erweiterungsfähig. Die Qualität ist weitgehend von der Moderation abhänigig.

    Vorbereitung

    Vorbereitung für die Moderation

    Die Moderation muss die Präsentation halten können, den Wissenspeicher lesen und sich mit dem Thema so auseinandersetzen, dass eine sinnvolle Diskussion geführt werden kann. Dafür sollte man die Quellen durchlesen.

    Vorbereitung für die Teilnehmenden

    Keine Vorbereitung für die Teilnehmenden nötig.

    Materialien und Räume

    Im Raum muss ein Projektor zur Vorführung der Präsentation bereit stehen.
    Factsheets und Plakate müssen ausgedruckt werden. Tesafilm wird benötigt, um die Plakate zu kleben.
    Außerdem muss genug Platz zur gruppenhaften Auslegung des Wissensspeichers sowie zur Aufstellung eines Stuhlkreises für die Diskussionsrunde verfügbar sein.

    Ablaufplan

    Vorbereitung im Raum

  • Plakate an der Wand aufhängen
  • In der einen Raumhälfte vier oder mehr Tische (je nach Teilnehmerzahl) mit je vier bis fünf Stühlen für die Fact-Sheets vorbereiten
  • Stuhlkreis in der Hälfte des Raumes aufbauen (falls der Platz nicht reicht, nach dem Wissensspeicher umbauen)

    00. Minute - Begrüßung und Ankündigungen.

    Die Moderation begrüßt die Teilnehmenden, macht die wöchentlichen organisatorischen Ankündigungen und stellt den Ablauf des Seminartermins vor.

    05. Minute - Präsentation „Lokal Produzieren? “

    Zu Beginn des Bausteins hält einer der Moderatoren einen Vortrag über das Thema „Lokal Produzieren? (mit Fragezeichen)“. Ein lokaler Drehstuhlladen in Berlin wird als Beispiel, was Lokal Produzieren genau bedeutet, gezeigt. Nach der Begriffserklärung gibt der/die Durchführende(r) den Grund, dass Geschäfte selten lokal produzieren. Das ist das Phänomen der Globalisierung. Die Geschichte der Globalisierung wird am Beispiel der Seidenstraße kurz vorgestellt. Und die Globalisierung ist mit der Lokalisierung zu vergleichen. Die Zusammenhänge zwischen Globalisierung und Lokalisierung werden erklärt. Zu Ende der Präsentation wird ein Beispiel von Globalisierung: "Das kann man bei uns ja nicht mehr produzieren!" als Faktenblätten gezeigt.

    15. Minute - Minispiel

    Am Ende der Präsentation befinden sich 3 Minispiele.

    Woher kommt dein Oberteil?

    Hier sollten alle Teilnehmenden nachschauen, woher ihre Oberteile kommen. Einer der Moderatoren sollte alle die Länder, die genannt werden, an die Tafel schreiben.
    Dann kann man einfach bemerken, dass fast alle Kleidungen aus Thailand, China, Bangladesh und anderen asiatischen Ländern kommen. Keine weiteren Kommentare sind zu machen.

    Aus wie vielen Ländern kommt dein Handy?

    Die Teilnehmenden schätzen eine Zahl. Danach sollte einer der Moderatoren die Antwort erklären.

    Welche Produkte würdest du lokal kaufen?

    Vier Produkte werden genannt: Fleisch, Eier, Äpfel und Nudeln. Für jedes Produkt wird die selbe Frage gestellt: wie wichtig ist es für euch, dass dieses Produkt lokal produziert wird?
    Die Teilnehmenden sollten in einer Reihe stehen, je nach ihrer Antwort. Zum Beispiel: auf der linken Seite stehen Leute, die einen großen Wert auf die lokale Produktion legen, und rechts sind Leute, die es nicht so wichtig finden, dass dieses Produkt lokal produziert wird. Die Teilnehmenden bewegen sich also 4 mal, einmal pro Produkt.
    Wenn es genug Zeit gibt, ist es möchlich, zwischen den Produkten die Teilnehmenden, welche an extremen Stellen stehen, Fragen zu stellen: Warum stehst du hier? Warum ist es für dich sehr / gar nicht wichtig, dieses Produkt lokal zu produzieren?
    Die Moderation sollte bemerken, dass fast allen die lokale Produktion von Fleisch wichtig ist, aber keiner Wert auf den Herkunftsort seiner Nudeln legt

    20. Minute - Gruppe Vorbreitung der Diskussion

    Nach dem letzten Spiel sollten die Teilnehmende in Gruppen von 4-5 Personnen geteilt werden. Zum Beispiel hier : für 16 Teilnehmende kann man 4 Gruppen machen. Wenn die Teilnehmende noch in eine Reihe nach dem Spiel stehen zählen die Teilnehmende von 1 bis 4 (mehr wenn es mehr Teilnehmende gibt). Jeder in der Reihe sagt ein Zahl, in Ordnung. Alle die Leute die 1 gesagt haben arbeiten zusammen, und so weiter.
    Jeder Gruppe hat einen Tisch, wo Faktsheets sich befinden. Eine Hälfte der Gruppe sollte von diese Faktsheets Argumenten für Globalisierung und gegen lokale Produktion finden, die andere Hälfte Argumenten gegen Globalisierung und für lokale Produktion. Die Teilnehmende sollten eine Liste von Argumenten zusammen schreiben.

    40. Minute - Debatte

    Nach Abschluss der Gespräche und Argumentfindungen innerhalb der Kleingruppen, sollten diese in einer Diskussion ausgewertet werden. Dafür setzen sich alle Teilnehmenden und die Moderation in einen vorher vorbereiteten Stuhlkreis. Im Idealfall sollte einer der Moderatoren, nötigenfalls auch zwei, die Diskussion anleiten. Zunächst sollen alle Kleingruppen kurz ihre gefundenen Argumente der Gruppe authentisch präsentieren, also noch keine persönlichen Ansichten einbringen. Somit sollte ein Zwiespalt zwischen Pro und Kontra für lokale Produktion entstehen. Anschließend haben alle Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre persönliche Meinung zu äußern und dadurch den Zwiespalt zu verstärken oder einzudämmen. Die Moderation sollte hierbei immer wieder kleine Anhaltspunkte einstreuen, welche die Diskussion weiterführen (zum Beispiel Unterscheidung der Produktgruppen oder Provokation von Gegenargumenten). Wenn die Zeit reicht und das Potential besteht, kann auch ein Szenario eingebaut werden, welches zum Beispiel eine komplette Restriktion von globaler Produktion ausschließt, um die Folgen gut beleuchten zu können. Ziel der Debatte soll sein, die Vorzüge der lokalen Produktion für entsprechende Produktgruppen klar zu machen, dabei aber die Werthaftigkeit der Globalisierung nicht außer acht zu lassen.

    Mögliche Fragen für die Diskussion sind:

  • Welche Vor- und Nachteile hat lokale Produktion?
  • Für welche Produktgruppen gelten diese (Nahrungsmittel, technische Produkte, Textilien usw)?
  • Welche Auswirkungen hat die Globalisierung auf unsere lokale Wirtschaft?
  • Wie kann ich individuell mit lokalem/globalem Konsum zu weniger CO2-Verbrauch beitragen?
  • Szenario: Wie sähe eine Welt aus, in der nur oder gar nicht lokal produziert wird?

    55. Minute - Feedback

    Im Anschluss an die Diskussionsrunde haben die Teilnehmenden noch die Möglichkeit, ihre Meinung, ihren Erkenntniszuwachs und eventuelle Verbesserungsvorschläge zu nennen.

    Hinweise und Anmerkungen.

    Von den Verfasser_innen.

    Der Pflichtbaustein beruht auf einem Referat im Seminar Soziologie des Ingenieurberufs an der TU Berlin und einer Überarbeitung durch Sarah C, die zu einem ersten Baustein geführt hat.

    Für den Einsatz als Pflichtbaustein wurde darstellendes Spiel verpflichtend für alle Gruppen und als einziges Szenario für die unterschiedlichen Epochen wird eine Wasserverschmutzung ausgegeben. Eine kurze Einheit zur Reflexion des Gruppenprozesses wurde eingeführt.

    Gekürzte Variante.

    Der Baustein ist zeitlich sehr flexibel gestaltbar. Er wurde auch bei gleichem Lernerfolg innerhalb von 30 Minuten durchgeführt. Die Kleingruppen erhalten hier keinen Aufgabenzettel, sondern werden nur in die verschiedenen Epochen eingeteilt und sollen das Problem der Wasserverschmutzung mit ihren jeweiligen Mitteln lösen. Als Vorbereitungszeit für das darstellende Spiel reichen etwa 5 Minuten, so dass etwa 20 Minuten für Präsentation und Diskussion zur Verfügung stehen. Die Durchführenden müssen hier unter Umständen etwas mehr referieren und können nicht alles gemeinsam mit der Großgruppe erarbeiten.

    Materialien zur Durchführung.

    Aufgabenzettel.

    Es hat sich vielfach bewährt, die Aufgabenstellung nur mündlich den Gruppen zu stellen. Hierzu teilt man die Großgruppe zunächst in Kleingruppen auf. Anschließend beschreibt man das allgemeine Problem, das heißt die Wasserversorgung ist gesundheitlich bedenklich, aber nicht zwingend tödlich. Nun teilt man jeder Gruppe eine Epoche und gibt hierbei ein paar Hinweise, was zu beachten ist, bzw. was möglich ist.

    Zur Ausarbeitung der mündlichen Aufgabenstellung kann auf die Aufgabenzettel zurückgegriffen werden:

    Literaturhinweise und Quellen.