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Baukasten:Verantwortungsbewusstes Ingenieurstudium

Version vom 1. Februar 2017, 16:45 Uhr von 2016 2:Ingenieursstudium (Diskussion | Beiträge) (45. Minute - Beginn des Bausteins - Gruppenaufteilung - Aufgabenzettel verteilen.)

Hinweise zum Ausfüllen

  • Die Vorlage für die Semesterarbeiten besteht im wesentlichen aus zwei Teilen
    • einer parametrisierten Infobox
      • die Infobox beginnt und endet mit zwei geschweiften Klammern
      • löscht einfach die Zeile die unter den jeweiligen Gleichzeichen steht und ersetzt sie mit eurem eigenen Text. Dies ist beispielhafte Parameterangabe | Parameter = Hier kommt ein Wert hin . Der übersichthalber sollte der Wert eine Ziele tiefer stehen.
      • hier sollte keine Wikisyntax verwendet werden
    • einer freien Texteingabe
      • Sie bietet einen beispielhaften Aufbau an, der eine erste Orientierung bietet. Bei Bedarf kann hiervon abgewichen werden.
      • hier kann Wikisyntax verwendet werden
      • folgende Überschriften sind auf = Ebene 1 = : Vorbereitung, Ablaufplan, Materialien zur Durchführung, Hinweise und Anmerkungen, Literatur und Quellen
      • die Zeitangaben sind auf == Ebene 2 ==
      • alle übrigen Überschriften dann auf === Ebene 3 === oder ==== Ebene 4 ====
    • bindet soviel wie möglich in diese Dokumentations-Seite ein, z.B. Diskussionleitfäden etc. - nur wenn es geboten erscheint erstellt eine neue Seite nach folgendem Schema Teilnehmende:2016_2:NAME_DER_SEMESTERARBEIT:Arbeitsblatt_1
  • Dieser Hinweis zum Ausfüllen ist mit der ersten Abgabe zu löschen.

Verantwortungsbewusstes Ingenieurstudium

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Dieser Baustein setzt sich mit der Verantwortung von Ingenieurinnen und Ingenieuren auseinander. Der Ursprung des Bausteins ist, dass verantwortungsbewusste Ingenieure und Ingenieurinnen in der Lage sein sollten, sich mit ethischen und moralischen Fragen auseinanderzusetzen. Dafür sollte dieser Aspekt bereits in der Lehre vermittelt werden. In diesem Baustein werden Ansätze aufgezeigt, wie dies in der Lehre umgesetzt werden kann und wo, wie und in welcher Form dies bereits umgesetzt wird.

Titel
Verantwortungsbewusstes Ingenieurstudium
Thema
Dieser Baustein beschäftigt sich mit dem derzeitigen Stand des Ingenieursstudiums an technischen Universitäten in Deutschland, im Speziellen an der TU Berlin und soll alternative Lehrmethoden aufzeigen und anregen. .
Typ
Baustein
Schlagwörter
Studium, Verantwortung, alternative Lehre, PBL, Didaktik, Vorlesung, Ethik.
Kompetenzen

  • "Kompetenz, sich kritisch mit der Lehre an der TU Berlin auseinanderzusetzen" - die Teilnehmer des Bausteins sollen ihre bisherigen Erfahrungen in ihrem Studium an der TU Berlin reflektieren, angewandte Lehrmethoden bewerten und hinterfragen.
  • "Kompetenz, alternative Lehr- und Lernkonzepten kennenzulernen und zu diskutieren" - weiterhin lernen die Studierenden neue Lernkonzepte kennen und können diese weiterentwickeln, eigene Ideen entwickeln und diese diskutieren. Auch verschiedene didaktische Methoden werden dabei vermittelt.
  • "Kompetenz, alternative Lehrkonzepte fiktiv auf die TU Berlin zu übertragen" - die Teilnehmer sollen sich mit verschiedenen alternativen Lernkonzepten auseinandersetzen und sich Gedanken über deren Umsetzbarkeit an der TU Berlin machen. Darüber hinaus sollen die Studierenden überlegen, wie und in welcher Form es diese Ansätze bereits gibt und wo es Sinn macht, alternativer Methoden einzubringen.
  • "Verantwortung für die eigene Bildung und Entwicklung" - den Studierenden soll aufgezeigt werden, dass die Lehre oftmals nur eine oder wenige Perspektiven auf bestimmte Probleme zeigt. In diesem Baustein sollen die Teilnehmer lernen, auch andere Perspektiven einzunehmen und die Lehrmeinung oder didaktische Beispiele zu hinterfragen.
Lernformen
  • faktenorientiert
  • alltagsorientiert
  • systemorientiert
  • Methoden
    Stuhlkreis, Praxisbeispiel, Gruppenarbeit, Brainstorming, Podcast, Diskussion
    Gruppengröße
    Bis zu 40 Teilnehmer
    Dauer
    Mindestens eine Stunde
    Material und Räume
    Beamer, PC, Lautsprecher, Faktenkarten, Zettel, Stifte, Stuhlkreis, Tischgruppen
    Qualität
    Sehr gut
    Semester
    In welchem Semester wurde der Baustein erstellt?


    Vorbereitung

    Vorbereitung für die Moderation

    Auseinandersetzung mit alternativen Lehrmethoden (Problem Based Learning, Interved Classroom, ...). Selbstreflektion und kritische Auseinandersetzung mit den bisherigen Erfahrungen im Studium und den angewandten Lehrmethoden. Recherche und Auseinandersetzung mit bestehenden alternativen Lehrmethoden / Modulen an der TU Berlin.

    Vorbereitung für die Teilnehmenden

    Erforderlich: Keine

    Wünschenswert: Einmaliger Besuch oder aktive Teilnahme an alternativen Lehrveranstaltungen an der TU Berlin. Auseinandersetzung und Interesse mit und an dem Thema.

    Materialien und Räume

    Material: PC, Beamer, Lautsprecher, Faktenkarten, Zettel, Stifte, Stuhlkreis, Tischgruppen

    Raum: Je nach Teilnehmeranzahl sollte der Raum ausreichend Platz für einen Stuhlkreis für alle Teilnehmer und mehrere Sitzgruppen für die Gruppenarbeit der Teilnehmer bieten. Idealerweise muss dafür zwischendurch kein Umbau stattfinden sondern beides steht schon vorbereitet nebeneinander im Raum.

    Ablaufplan

    Vorbereitung im Raum

    PC mit Beamer (Präsentation) und Lautsprecher (Podcast) vorbereiten, Stuhlkreis aufbauen, Tischgruppen vorbereiten, sonstiges Material (Faktenkarten, Moderationskarten, Stifte...) bereitlegen.

    Vorstellung

    00. Minute - Vorstellung

    Die Teilnehmenden werden gebeten, auf den Stühlen im Stuhlkreis Platz zu nehmen. Ein Moderierender stellt das Team vor und begrüßt die Teilnehmenden zu diesem Baustein.

    01. Minute - Motivation

    Es wird kurz erklärt, aus welchen Überlegungen der Baustein entstanden ist und was dessen Zweck ist. Ein Zitat von Richard David Precht aus "Anna, die Schule und der liebe Gott. Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern." soll zur Motivation dienen.

    02. Minute - Ablauf

    Der Moderierende gibt den Teilnehmenden einen kurzen Überblick über den Ablauf des Bausteins:

    1. Begrüßung
    2. Casestudy - Gruppenarbeit
    3. Wissensinput, Bestandsaufnahme
    4. Podcast
    5. Abschlussdiskussion

    Casestudy

    03. Minute - Casestudy

    Einführung in PBL - ein Teammitglied stellt das "Problem Based Learning" mithilfe der Präsentationsfolien (7 Phasen) vor.

    08. Minute - Gruppenarbeit

    Durchführung von 4 der 7 Phasen des PBL im Selbstversuch in Kleingruppen an den Tischen.

    1. Aufgabenstellung lesen und verstehen, Fragen klären
    2. Brainstorming ohne Wertung oder Vorsortieren der Ideen
    3. Sortieren der Ideen, Markieren von wichtigen Ideen, Zusammenhänge finden
    4. Strukturieren des weiteren Vorgehens (für kommende Treffen usw. fiktiv)

    28. Minute - Reflektion

    Es werden Zettel für die Studierenden im Stuhlkreis ausgeteilt, diese sollen sich wieder hier sammeln. Die Teilnehmenden dürfen nun ihre Meinung zu PBL auf einen Zettel schreiben und sich vorstellen, dieses Methode würde über ein ganzes Semester für bestimmte Lehrveranstaltungen angewandt und ihre Meinung dazu bilden. Die Zettel sollen später noch verwendet werden - darauf hinweisen.

    30. Minute - Faktenkarten

    Die Teilnehmer sitzen weiterhin im Stuhlkreis. Diese sollen sich nun in Gruppen zu 2/3 Leuten zusammenfinden. Ein Teammitglied teilt nun die Faktenkarten mit weiteren alternativen Lehrkonzepten aus. Alle haben nun 7 Minuten Zeit, sich die Faktenkarten durchzulesen und gemeinsam darüber in den Kleingruppen zu diskutieren. Danach sollen sie die ihnen vorgestellten Konzepte jeweils in der großen Gruppe vorstellen. Eventuell kann jede Gruppe auch schon eine Person wählen, die später präsentiert.

    37. Minute - Präsentation

    Vier Gruppen bilden sich nach der Maßgabe, dass sich möglichst wenige Menschen in den Gruppen kennen. Diese bearbeiten jeweils eine von vier Epochen: Steinzeit, Mittelalter, Gegenwart und Zukunft. Bei Bedarf können fünf oder sechs Gruppen gebildet werden, die weiteren Gruppen bearbeiten Römisches Reich und Industrialisierung in England. Die Aufgabenzettel für die jeweiligen Epochen enthalten alle wesentlichen Informationen, so dass es keiner weiteren Ankündigungen bedarf. Im Zweifel sollen sich die Teilnehmenden ihre eigenen Rahmenbedingungen definieren. Die Präsentation der einzelnen Stücke erfolgt innerhalb des Stuhlkreises, um umbauarbeiten zu vermeiden. Die Durchführenden laufen während der Gruppenarbeitsphase ein paar Mal von Gruppe zu Gruppe und klären bei Bedarf offene Fragen und achten darauf, dass die Teilnehmenden möglichst eine Vielzahl von Lösungsoptionen erarbeiten und dass das darstellende Spiel möglichst lebendig/lustig wird.

    Es hat sich vielfach bewährt, die Aufgabenstellung nur mündlich den Gruppen zu stellen. Hierzu teilt man die Großgruppe zunächst in Kleingruppen auf. Anschließend beschreibt man das allgemeine Problem, das heißt die Wasserversorgung ist gesundheitlich bedenklich, aber nicht zwingend tödlich. Nun teilt man jeder Gruppe eine Epoche und gibt hierbei ein paar Hinweise, was zu beachten ist, bzw. was möglich ist.

    65. Minute - Pause.

    80. Minute - Reflexion des Gruppenprozesses.

    Die Teilnehmenden beginnen nach der Pause wieder in ihren Kleingruppen.

    Die Teilnehmenden erhalten jeweils eine Moderationskarte. Auf eine Seite der Karte schreibt jede Person für sich, was ihr am Gruppenprozess gefallen hat und was ihr am Ergebnis der Gruppenarbeit gefällt. Auf die andere Seite schriebt jede Person, was ihr am Gruppenprozess nicht gefallen hat und was sie am Ergebnis der Gruppenarbeit stört. Die Teilnehmenden tauschen sich in zwei Blitzlichtrunden in ihren Kleingruppen darüber aus, was ihnen am erstens am Prozess/Ergebnis gefallen hat und zweitens was ihnen nicht gefallen hat. Weitere Fragen können sein: Konnte sich jedes Gruppenmitglied zu seiner_ihrer Zufriedenheit einbringen? Was wäre nötig gewesen, um sich einzubringen? Anschließend tasuchen sie sich darüber aus, was sie bei zukünftigen Gruppenarbeiten gleich bzw. anders machen möchten.

    90. Minute - Bilden von neuen Kleingruppen und großer Stuhlkreis aller Gruppen

    Die Teilnehmenden bilden vier neue Gruppen, so dass aus jeder vorherigen Kleingruppe mindestens ein Mitglied in der neuen Gruppe ist. Sie haben kurz Zeit sich in ihren neuen Kleingruppen kennenzulernen.

    Die Teilnehmenden setzen sich getrennt nach den neuen Gruppen in einen großen, gemeinsamen Stuhlkreis. Jede Person sieht nach Möglichkeit jede andere Person im Kreis.

    Vor Beginn der Präsentationen wird zu Anfang überprüft, ob jemand alle Namen kennt. Diese Person, oder die Person, die die meisten Namen kennt, sagt einmal alle Namen der Reihe nach auf. Bei Bedarf wird durch andere Personen ergänzt, so dass alle Namen einmal von jemanden anderen gesagt werden.

    95. Minute - Präsentation und Diskussion der Gruppenarbeiten.

    Für die Präsentation und Diskussion steht insgesamt eine Stunde zur Verfügung. Die Durchführenden nehmen eine entsprechende, flexible Zeiteinteilung vor. Ein Teil der Stunde ist für eine Abschlussdiskussion reserviert. Zu Beginn der Präsentation und gemeinsamen Diskussion wird daraufhingewiesen, dass manche Aspekte der Präsentation historisch nicht haltbar sein werden, bzw. ein zu großes Unwissen herrscht. Falsche und unrichtige Aspekte werden durch die Durchführenden nur gelegentlich korrigiert, daher ist alles, was die Gruppen darstellen sehr kritisch zu betrachten. Ziel des Bausteins ist es entsprechend auch nicht einen möglichst korrekten historischen Verlauf darzustellen, sondern zentrale Aspekte und historische Konstanten des Wechselverhältnisses von Technik, Individuen, Natur und Gesellschaft darzustellen sowie die Auswirkung von verschiedenen Herrschafts-/Gesellschaftsformen auf dieses Wechselverhältnis zu erarbeiten.

    Ablauf der Präsentation und Diskussion.

    Die Gruppenarbeiten werden im historischen Verlauf einzeln präsentiert und diskutiert. Der Verlauf folgt in etwa diesem Schema:

    1. Präsentation
    2. In den vier neuen Gruppen diskutieren: Was habt ihr gesehen? War alles dabei, was möglich gewesen wäre? Wie realistisch ist die Situation dargestellt worden? Nach der Steinzeit: Welche Bezüge gibt es zu den früheren Epochen?
    3. In der Großgruppe kurze Statements aus den Kleingruppen hören
    4. In der Großgruppe einzelne Aspekte diskutieren, bzw. neue Aspekte einwerfen

    Nach der Präsentation und einer kurzen Diskussion des Mittelalters, bietet es sich an, in Kleingruppen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der ersten beiden/dre Szenarien zu diskutieren und anschließend in der Großgruppe zusammenzutragen.

    Diskussionspunkte und -fragen

    Folgende Punkte können nach den einzelnen Szenarien in der Großgruppe diskutiert werden:

    • Was ist die Ursache? Ist es eine Ursache, die maßgeblich von Menschen verursacht wird? Wird diese im darstellenden Spiel aufgegriffen und entsprechend bearbeitet oder wird sich nur um Symptome gekümmert?
    • Welche Lösungen werden wie erarbeitet? Sorgen die Lösungen nur für eine Problemverschiebung oder gehen sie auch auf die Ursachen ein?
    • Wie technisiert ist die Lösung? Werden einfache Lösungsmöglichkeiten, wie z.B. Regenwasser aufsammeln noch in Erwägung gezogen?
    • Wer ist von dem Problem betroffen? Alle in einer Gruppe, die Mehrzahl oder nur wenige?
    • Wie viele Menschen sind von dem Problem betroffen? Eine kleine Gruppe, ein Dorf...die ganze Menschheit?
    • Wer trifft wie eine Entscheidung, wie mit dem Problem umgegangen werden soll? Sind alle Betroffenen gleichermaßen in die Entscheidungsfindung eingebunden oder treffen einige wenige (die vielleicht gar nicht betroffen sind) Entscheidungen für andere?
    • Welche räumliche Ausdehnung hat das Problem? Ist es beschränkt auf einen kleinen Landstrich oder ist die ganze Erde davon betroffen?
    • Wie ist das Sozialleben organisiert? Wird Solidarität dargestellt oder nicht?
    • Wenn es einen Lösungsansatz gibt: Wer hat Kontrolle über den Lösungsansatz? Kann eine Lösung auch verweigert werden? ist die Lösung verallgemeinerbar oder können nur wenige von ihr Gebrauch machen? Nach welcher Maßgabe können sie Gebrauch machen, z.B. nur durch Geld (Kommerzialisierung der Lösung)?
    • Wie werden Konflikte dargestellt oder werden sie vermieden? Wie gehen die involvierten Personen mit Konflikten um? Werden Konflikte mit anderen in Erwägung gezogen, z.B. bei einer Übersiedlung in andere Gebieten oder beim Import von Wasser?
    • Wie wird darauf eingegangen das Wasser ein Grundbedürfnis des Menschen ist? Wie wird darauf eingegangen, dass der Zugang zu Trinkwasser als Menschenrecht festgeschrieben wurde?

    Allgemeine Ursachen der Wasserverschmutzung.

    • Biologisch
      • Bakterien
        • umgekippte Quellen/Flüsse, da manche giftige Algen nur jahreszeitlich auftreten
        • verwesende Tiere
        • Legionellen
    • Energie
      • Exxon Valdez
      • Deep Water Horizon
      • Fracking
    • Landwirtschaft
      • Düngemittel
      • Pestizide
        • Atrazin wird 2006 durch das Elbehochwasser aus dem Boden ausgespült und ist noch in Helgoland messbar

    Allgemeine Lösungsansätze für alle Szenarien.

    Die möglichen Lösungsansätze beschränken sich auf einige wenige, die nur in den verschiedenen Epochen unterschiedlich ausgeprägt und ausgestaltet werden. Insbesondere findet von Epoche zu Epoche eine immer stärkere Technisierung der Lösungsansätze statt.

    • Auswandern in einen anderen Landstrich, andere Region, auf einen anderen Planeten - je sesshafter eine Gesellschaft ist, desto eher wird diese Option verworfen/nicht berücksichtigt
    • Importieren von Wasser, zum Beispiel über Aquädukte, wie im Römischen Reich oder in Flaschen abgefülltes Trinkwasser in der Gegenwart.
    • Sammeln von Wasser: Regenwasser, Kondenswasser
    • Physikalisch: Filtern, Abkochen
    • Chemisch: Katalysatoren, Desinfektionsmittel
    • Medizin: Symptombekämpfung beim Menschen
    • Ursache identifizieren und beenden
    • Steinzeit
      • Alpha-Männer sind nur eine, eher seltene Variante, wie Gruppen in der Steinzeit strukturiert waren - meist waren es komplexe Machtgefüge innerhalb einer Gruppe, die in einer anderen Gruppe wieder ganz anders war.
      • Selbst Schimpansen bringen kranken/alten Gruppenmitgliedern Wasser. Die Sorge für ältere wird gemeinhin als ein Grund für die kognitive Revolution des Menschen angesehen, da so Wissen über mehrere Generationen erhalten blieb und nicht jedes Mal neu erworben werden musste.
      • Kräuter können zur Bekämpfung von Symptomen eingesetzt werden. Auch Tiere nutzen bestimmte Pflanzen zur Eigenmedikamentation um bestimmte Krankheiten zu heilen.
      • Die Wasserverschmutzung ist meist nicht durch den Menschen verursacht. Der Mensch ist nur Verursacher, wenn er zu lange an einem Ort lagert und es zu einer Verunreinigung durch Fäkalien kommt.
      • Neben den allgemeinen Lösungsansätzen kommen noch Eigenurin, Blut von Tieren und Früchte in Betracht.
    • Mittelalter
      • Der Mensch tritt immer mehr als Verschmutzer auf: Fäkaliien, aber auch vor-industrielle Produzenten (Gerbereien, Eisenverhüttung etc.)
      • Hexenverbrennungen haben nicht im Mittelalter stattgefunden, sondern in der frühen Neuzeit (16. und 17. Jahrhundert)
      • Die Macht der weltlichen Herrscher wird vielfach unter- und überschätzt
      • es gab ein komplexes System von wechselseitigen Abhängigkeiten, das durch Rechte und Traditionen festgeschrieben ist
      • das Mittelalter ist noch nicht der Absolutismus der frühen Neuzeit, wo Herrschende meinten tun und lassen zu können, was sie wollen, vgl. Michael Kohlhaas von Heinricht von Kleist
      • Es gab eine Gewaltasymmetrie und vereinzelt stehende Heere
      • der Aberglaube und die Kirche werden oft sehr einseitig dargestellt, hier ist ein Verweis auf Kirche als Bildungsinstitution/Klosterschulen notwendig, beziehungsweise die Frage, wie wir uns heute abergläubig auf Technik fixieren ("Big Data und der Algorithmus werden es schon richten")
      • Hildegard von Bingen als “Kräuterhexe”
      • Neben den allgemeinen Lösungsansätzen sind ferner noch Bier und Wein möglich
    • Industrialisierung
      • Hygienemaßnahme wurden von der oberen Mittelschicht durchgesetzt, da sie durch das enge Zusammenleben in Städten nun auch direkt von der mangelnden Hygienie betroffen waren.
      • Im Vergleich zum Mittelalter findet nochmal eine stärkere Zentralisierung statt, so dass nicht unbedingt die Industrie als erste und direkte Verursacherin für die Wasserverschmutzung in Betracht kommt, sondern eher die Hygiene auf Grund eines sehr engen Zusammenlebens, was jedoch durch durch die Industrialisierung notwendig wurde.
      • Gleichzeitig wurde durch das enge Zusammenleben/Zentralisierung von Arbeit und Leben auf engem Raum ein demokratisches Potential ermöglicht, dass eine geschlossene Arbeiterbewegung erst ermöglicht hat.
    • Gegenwart
      • Es wird nicht das Problem gelöst, sondern es wird nur über das Problem geredet.
      • Kommerzialisierung des Wassers (Berliner Wasserwerke, Nestlé)
      • Man kauft das Wasser ein und daher will man das andere sich um das Problem kümmern (Dienstleistungsdenken)
      • immer mehr menschengemachte Verschmutzung
      • Zitat aus einem Artikel der Monde Diplomatique: “Die Reichen setzen sich in ihre Privatjets, die Mittelklasse kauft sich Mineralwasser und die Unterschicht hat keine andere Wahl.” - Wäre das auch in Europa denkbar? Ja! (http://monde-diplomatique.de/artikel/!868607)
      • Spezialisierung von Technik, nur wenige beherrschen sie, daher sind auch Fachmenschen nötig, um die Probleme zu lösen
      • Wir kümmern uns drum/we are working on it als allgemeiner Slogan für jegliches Problem - nur wer nicht betroffen ist, kann das so einfach sagen
      • Merkel hat 2015 zum G8 Gipfel in Elmau gesagt, dass sie bis 2030 das weltweite Hungerproblem lösen möchte - schön, dass sie soviel Zeit hat. Menschen die Hunger leiden sicher nicht.
      • Wasser wird nicht nur als Grundbedürfnis der Menschen anerkannt, sondern auch als Menschenrecht (auch wenn es nur recht schwach formuliert ist)
      • Zentralisierung der Wasserversorgung: In Berlin gibt es nur drei zentrale Wasserförderwerke, die rund um die Uhr laufen und sechs weitere, die tagsüber nur bei Bedarf zugeschaltet werden.
    • Zukunft
      • Alles ist möglich, aber alles kommt nur selten bei der Gruppenarbeit raus: stattdessen ist es oft eine Dystopie, statt eine lebenswerte Utopie
      • Konflikte werden fast gar nicht dargestellt, in dem Sinn ist es dann doch eine Utopie - aber zu welchem Preis?
      • Es wird direkt auf den Menschen zugegriffen, z.B. durch Genmanipulation, um Symptome zu bekämpfen
      • Computer-Algorithmen, Big Data, Smarte Robter und Nano-Roboter nehmen uns schon die Entscheidung ab, was zu tun ist und kümmern sich um menschliche Problem
      • Technik als benevolant dictator, beziehungsweise ein
      • Aberglaube an Technik
      • Technik wird so langsam zu einer Religion
      • Subsidiarität ist oft aufgehoben und stattdessen eine weltweite Zentralregierung

    150. Minute - Abschlussdiskussion.

    Einzelne Aspekte werden hier nochmal aufgegriffen, die zuvor diskutiert wurden. Zum Abschluss der Diskussion nochmals ein Kleingruppengespräch zu folgender Frage: Was sind die Gemeinsamkeiten und was sind die Unterschiede der einzelnen Szenarien? Anschließend werden erst die Unterschiede in der Großgruppe diskutiert, danach die Gemeinsamkeiten.

    Unterschiede.

    • Zunächst waren es meist nur natürliche Ursachen, mit der Zeit wird Menschen gemachte Technik immer mehr zum Problemverursacher über Plastik in den Weltmeeren oder Hormone im Trinkwasser hat man sich in der Steinzeit keine Gedanken gemacht
    • Die Ursache tritt immer mehr in den Hintergrund. Es geht irgendwann nur noch um die Bekämpfung von Symptomen.
    • Teufelskreis der Technik - Neue Technik wird entwickelt, um die Folgen/Probleme einer alten Technik zu lösen
    • Wer entscheidet? Wer ist Betroffen?
    • In der Steinzeit fallen diese beiden in der Regel zusammen, mit der Zeit ergibt sich eine immer größere Spanne zwischen den Verantwortlichen für die Ursache, den Betroffenen und denen die Entscheidungen über Abhilfen treffen

    Gemeinsamkeiten.

    • Wasser ist ein Grundbedürfnis des Menschen
    • Menschenrecht auf Zugang zu sauberem Wasser
    • Wird es erfüllt? Nein! - Wie lässt ein solch hoher Grad an Techniknutzung verantworten, wie es heute geschieht, wenn dies nicht weltweit gewährleistet ist?
    • Die Grundstruktur der technischen Lösungsansätze hat sich weitestgehend nicht geändert, nur Der Grad der Technisierung steigt
    • Konflikte um Wasser werden in den Stücken nur selten thematisiert, jedoch gibt es auch bereits heute große Konflikte um Wasser

    165. Minute - Blauer Faden.

    Stuhlkreis zur Seite räumen. Alle Personen stehen in einem großen, weiten Kreis.

    Die fünf Pole der TING-D Konstellation kurz aufzeigen. Die Teilnehmenden stellen sich nacheinander, einzeln an einen Punkt innerhalb der Konstellation und sagen zwei, drei Sätze, warum sie sich dort hingestellt haben. Bleibt einer der fünf Pole komplett leer, kann dies in der Gruppe thematisiert werden: Was lässt sich dazu sagen?

    Die erste TING-D-Aufstellung erfolgt zur Frage: Was nehme ich von der heutigen Sitzung mit?

    Die zweite TING-D-Aufstellung erfolgt zu einer der beiden Fragen: Was sind die Verbindungslinien zu den vorangegangenen Sitzungen? Was kann ich als Einzelperson tun?

    Hinweise und Anmerkungen.

    Von den Verfasser_innen.

    Der Pflichtbaustein beruht auf einem Referat im Seminar Soziologie des Ingenieurberufs an der TU Berlin und einer Überarbeitung durch Sarah C, die zu einem ersten Baustein geführt hat.

    Für den Einsatz als Pflichtbaustein wurde darstellendes Spiel verpflichtend für alle Gruppen und als einziges Szenario für die unterschiedlichen Epochen wird eine Wasserverschmutzung ausgegeben. Eine kurze Einheit zur Reflexion des Gruppenprozesses wurde eingeführt.

    Gekürzte Variante.

    Der Baustein ist zeitlich sehr flexibel gestaltbar. Er wurde auch bei gleichem Lernerfolg innerhalb von 30 Minuten durchgeführt. Die Kleingruppen erhalten hier keinen Aufgabenzettel, sondern werden nur in die verschiedenen Epochen eingeteilt und sollen das Problem der Wasserverschmutzung mit ihren jeweiligen Mitteln lösen. Als Vorbereitungszeit für das darstellende Spiel reichen etwa 5 Minuten, so dass etwa 20 Minuten für Präsentation und Diskussion zur Verfügung stehen. Die Durchführenden müssen hier unter Umständen etwas mehr referieren und können nicht alles gemeinsam mit der Großgruppe erarbeiten.

    Materialien zur Durchführung.

    Aufgabenzettel.

    Es hat sich vielfach bewährt, die Aufgabenstellung nur mündlich den Gruppen zu stellen. Hierzu teilt man die Großgruppe zunächst in Kleingruppen auf. Anschließend beschreibt man das allgemeine Problem, das heißt die Wasserversorgung ist gesundheitlich bedenklich, aber nicht zwingend tödlich. Nun teilt man jeder Gruppe eine Epoche und gibt hierbei ein paar Hinweise, was zu beachten ist, bzw. was möglich ist.

    Zur Ausarbeitung der mündlichen Aufgabenstellung kann auf die Aufgabenzettel zurückgegriffen werden:

    Literaturhinweise und Quellen.