Wechseln zu: Navigation, Suche

Zukunft ohne Auto?: Unterschied zwischen den Versionen

(Die Seite wurde neu angelegt: „==Brauchen wir in Zukunft wirklich ein Auto?== Auch wenn es immer mehr Bestrebungen gibt, Autos umweltfreundlicher zu machen, so birgt der Individualverkehr a…“)
 
(Quellen)
Zeile 27: Zeile 27:
 
==Quellen==
 
==Quellen==
  
<reference />
+
<references />

Version vom 26. Januar 2014, 16:08 Uhr

Brauchen wir in Zukunft wirklich ein Auto?

Auch wenn es immer mehr Bestrebungen gibt, Autos umweltfreundlicher zu machen, so birgt der Individualverkehr auch weitere Nachteile als die durch die Verbrennung von Kraftstoff entstehenden Schadstoffe. Besonders deutlich wird dies in Großstädten, da sich hier die Nachteile durch die hohe Anzahl an Fahrzeugen besonders deutlich zeigen.

Flächenbedarf

Der Flächenbedarf eines Autos ist enorm. Es sind nicht alleine die Straßen, die in Deutschland 5% der gesamt Fläche ausmachen und somit eine stark versiegelte Oberfläche darstellen [1]. Für ein Auto in der Stadt geht man für einen Parkplatz von einem Flächenbedarf von 31,5qm aus, da auch Ein- und Ausfahrten berücksichtigt werden müssen [2]. In Deutschland geht es sogar soweit, dass man beim Bau eines Gebäudes Parkplätze, abhängig von der Nutzung des Gebäudes nachweisen muss. Bei Büros z.B. muss pro 35qm Nutzfläche ein PKW-Stellplatz vorgesehen werden [3].

Emissionen

Die Emissionen von Fahrzeugen beschränken sich nicht nur auf die Abgase. Zum einen müssen enorme Energien für die Gewinnung der Rohstoffe und zur Fertigung aufgewendet werden. Die momentane CO2–Bilanz eines Fahrzeuges besteht zu nur ca. 60% aus den Emissionen in der Nutzungsphase. Die anderen 40% fallen auf andere Bereiche, wie z.B. die Fertigung der Einzelteile [4]. Zum anderen haben aber auch andere Bauteile eines Autos Schadstoffemissionen. Die Reifen und Bremsen haben beispielsweise eine mindestens genau so hohe Emission an Feinstaubpartikeln wie ein Diesel mit Euro4-Norm. In diesem Bereich wird in Zukunft keine Entwicklung zu erwarten sein, da es keine Grenzwerte gibt [5].

Abbildung 2 zeigt eine Lärmkarte von Berlin, die nur die vom Straßenverkehr erzeugten Lärmemissionen zeigt. Es ist deutlich zu sehen, dass vor allem an großen Straßen Lautstärken von mehr als 70dB auftreten. Diese Grundlautstärke wirkt sich negativ auf unsere Gesundheit und Psyche aus und kann über längere Zeit zu bleibenden Schäden an unserem Gehör führen [6].

Unfallstatistiken

Weltweit starben 2011 1,3 Millionen Menschen im Zusammenhang mit Verkehrsunfällen, womit das Auto zu den zehn häufigsten Todesursachen zählt. Allein in Deutschland sterben statistisch pro Tag mehr als zehn Menschen und über 1000 werden verletzt [7]. Diese unvorstellbar großen Zahlen sind der Preis für den Individualverkehr. Kein anderes Verkehrsmittel hat so alarmierende Unfallstatistiken (vgl. Abb. 1). Auch wenn die Verlagerung des gesamten Personennahverkehrs auf andere Verkehrsmittel sicher einen Anstieg der Unfallzahlen in diesen Bereichen bewirken würde, wäre die Zahl der insgesamt verletzten Menschen sicherlich deutlich geringer. Gründe hierfür sind die bessere Kontrollierbarkeit des Verkehrsmittels, z.B. durch abgegrenzte Bereiche im Schienenbereich und speziell geschultes Personal wie Busfahrer.

Mobilität außerhalb von Ballungsgebieten

In Großstädten ist der öffentliche Personennahverkehr, neben dem Fahrrad und dem zu Fuß gehen, sicherlich eins der besten und auch schnellsten Möglichkeiten der Fortbewegung. Anders stellt sich dieses in ländlicheren Gegenden dar: das Verkehrsaufkommen ist deutlich geringer, somit auch die Auslastung der ÖPNV, die zu überbrückenden Wege länger und die Ziele dezentraler. Hierdurch lässt sich der ÖPNV in Deutschland nicht wirtschaftlich realisieren und hat so einen jährlichen Subventionierungsbedarf von 0.9 Milliarden Euro [8]. Hinzu kommt, dass der Schadstoffausstoß eines Busses deutlich höher ist als der eines Autos. Deshalb lohnt sich ein Bus erst ab einer Auslastung von ca. 20% [9].

Es ist also davon auszugehen, dass vor allem in ländlichen Gegenden das Auto auch in Zukunft zu einem der wichtigsten Fortbewegungsmittel gehören wird.

Quellen

  1. http://www.hvv-futuretour.de/infopool/fl%C3%A4chenverbrauch-verkehrsfl%C3%A4chen
  2. http://www.juramagazin.de/Bei-einer-Stadt-lag-der-Fl%C3%A4chenbedarf-f%C3%BCr-vier-Parkpl%C3%A4tze-mit-zusammen-149-Stellpl%C3%A4tzen-bei-4-697-m-je-Stellplatz-zwischen
  3. http://www.ing-rlp.de/fileadmin/Media-RLP/PDF/Download/Leitfaden_f%C3%BCr_Entwurfsverfasser_Auflage_4_2010-12_1_.pdf
  4. http://blog.greenpeace.de/blog/2013/11/25/co2-bilanz-vw-weder-nachhaltig-noch-effizient/
  5. http://www.stayfair.de/Magazin-Archiv_7296_obg/06---2011-Mobilitaet_8186_obg/Feinstaubbelastung-durch-Reifenabrieb_106896_obj
  6. http://www.vz-nrw.de/kinderzimmer
  7. http://www.wiwo.de/technologie/forschung/statistik-die-zehn-haeufigsten-todesursachen/7330266.html?slp=false&p=2&a=false#image
  8. http://www.bmu.de/fileadmin/bmu-import/files/pdfs/allgemein/application/pdf/verk_co2_nahverkehr.pdf
  9. http://www.vdv.de/mobil-bleiben-in-der-flaeche.pdfx