Baukasten:Gender und Spielzeug: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Baustein werden in drei Kleingruppen (bis zu sechs Personen) geschlechterspezifische Gestaltung, Vermarktung sowie Nutzung von Spielzeug aus verschiedenen Perspektiven auf Basis von bereitgestellten Exzerpten wissenschaftlicher Arbeiten untersucht und dann in der großen Gruppe vorgestellt. Mit diesem Input wird anschließend eine Diskussion in der großen Gruppe geführt. | Im Baustein werden in drei Kleingruppen (bis zu sechs Personen) geschlechterspezifische Gestaltung, Vermarktung sowie Nutzung von Spielzeug aus verschiedenen Perspektiven auf Basis von bereitgestellten Exzerpten wissenschaftlicher Arbeiten untersucht und dann in der großen Gruppe vorgestellt. Mit diesem Input wird anschließend eine Diskussion in der großen Gruppe geführt. | ||
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Version vom 29. Mai 2017, 18:06 Uhr
Gender und Spielzeug
Der Baustein baut auf einem obligatorischen E-Learning auf, in welchem zunächst die Sensibilisierung für das Thema geweckt wird und zudem persönliche Erfahrungen in Erinnerung gerufen werden.
Im Baustein werden in drei Kleingruppen (bis zu sechs Personen) geschlechterspezifische Gestaltung, Vermarktung sowie Nutzung von Spielzeug aus verschiedenen Perspektiven auf Basis von bereitgestellten Exzerpten wissenschaftlicher Arbeiten untersucht und dann in der großen Gruppe vorgestellt. Mit diesem Input wird anschließend eine Diskussion in der großen Gruppe geführt.
Vorbereitung
Vorbereitung für die Moderation
Einarbeitung in den Baustein. Das E-learning den Teilnehmenden bereitstellen.
Vorbereitung für die Teilnehmenden
Prinzipiell ist kein fachliches Vorwissen nötig. Alles Wichtige wird über das beigelegte Material und das obligatorische E-Learning abgedeckt sein. Hilfreich ist Vorwissen über das Konzept „Gender“. Durchführung des E-learning.
Materialien und Räume
Ablaufplan.
E-learning
Das vorbereitete E-Learning ist unter https://isis.tu-berlin.de/mod/quiz/view.php?id=247702 zu finden. (Fakultät V → Institut für Konstruktion, Mikro- und Medizintechnik → Testbereich → BESandbox → E-Learning Gender und Spielzeug) und sollte den Teilnehmenden mindestens ein paar Tage vor dem Baustein zugeschickt werden. Die Bearbeitung dauert ca. 20 Minuten und dient vor allem der Bekanntmachung mit den Marketingstrategien der Spielzeugindustrie und der Selbstreflexion. Die eingegebenen Ergebnisse können von den Durchführenden gelesen, müssen aber nicht ausgewertet werden. Vor allem im ersten Teil sind die Antwortmöglichkeiten relativ beschränkt, was zeigen soll, wie dreist gegendertes Spielzeugmarketing betrieben wird. Idealerweise greifen die Teilnehmenden im Laufe des Bausteins auf das im E-Learning gelernte zurück und verwenden es als Diskussionsgrundlagen.
00. Minute - Begrüßung, Vorstellung.
Die Verantwortlichen für den Baustein begrüßen das Publikum und stellen sich selbst und den Titel des Bausteins vor.
01. Minute - Schwarz-Weiß-Fragen.
Als Einstieg ins Thema werden einige Thesen vorgelesen und die Studierenden entscheiden sich, ob die Aussagen wahr oder falsch sind und gruppieren sich demnach im Raum (eine Seite des Raumes steht für "wahr" und eine für "falsch"). Thesen:
- Auf dem globalen Spielzeugmarkt werden jährlich 84 Milliarden Dollar umgesetzt. (wahr)
- Männergehirne sind durchschnittlich um 10% größer als Frauengehirne. (wahr) dazu muss aber erwähnt werden, dass wenn man die Gehirnmasse im Bezug zum Körpergewicht setzt, Frauen- und Männergehirne etwa gleich groß sind.
- Lego wurde schon immer für Mädchen und Jungen getrennt vermarktet . (falsch)
- Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau die Körperfigur einer Barbie hat, beträgt 1 zu 100.000. (wahr)
- Gegendertes Spielzeug gab es schon bei den alten Griechen und Römern . (wahr)
- Schon seit Jahrhunderten ist blau die Farbe für kleine Jungen und rosa die Farbe für kleine Mädchen. (falsch)
(Über die richtigen Antworten wird im Anschluss aufgeklärt)
06. Minute - Gruppenarbeit.
Nach dem Thesenspiel werden die Kleingruppen eingeteilt und die Aufgabe für die Gruppenarbeit erklärt: Jede Gruppe bekommt einen kurzen Artikel, den zunächst alle Gruppenmitglieder durchlesen sollen. Die Artikel, die verteilt werden, sind:
- Übersetzter Auszug aus dem Paper: "Men and Women are from Earth: Examinig the Latent Structure of Gender"
- Übersetztes Abstract des Artikels: "Block Play Performance Among Preschoolers As a Predictor of Later School Achievement in Mathematics"
- Übersetzter Auszug/Abstract des Papers:"Boys Can Be Anything”: Effect of Barbie Play on Girls’ Career Cognitions"
- Zusammengestellter Artikel über die Interessen der Industrie bei genderspezifisch gestalteten und vermarkteten Spielwaren aus “Ein Albtraum in Pink” (Berliner Morgenpost)XIV, „Geschlechterrollen bei Kinderspielzeug“ (NDR)XIV und „Spielzeug nicht nur für Mädchen“ (kurier.at)XIII
Die Aufgabe für die Kleingruppen ist es, die Inhalte der Artikel zu diskutieren und sich anschließend für ein Bild oder ein Symbol zu entscheiden, das entweder den Inhalt ihres Artikels beschreibt oder die Haltung bzw. die Reaktion ausdrückt, die der Artikel in ihnen ausgelöst hat. Das Bild bzw. Symbol soll auf ein Plakat gemalt werden.
16. Minute - Vorstellung der Ergebnisse.
Jede Gruppe wählt einen Vertreter/ eine Vertreterin aus, die oder der zuerst den Inhalt des Artikels kurz zusammenfasst und anschließend das zugehörige Symbol der Gruppe erklärt. Während der Vorstellung der Ergebnisse machen sich die Verantwortlichen des Bausteins Notizen zu möglichen Diskussionsthemen/vertretenen Standpunkten.
24. Minute - Diskussion.
In der großen Gruppe wird schließlich eine offene Diskussion geführt. Zunächst können die Studierenden selbst Diskussionsthemen vorschlagen. Falls diese Themen nicht von selbst angesprochen werden, können die Verantwortlichen des Bausteins folgende Fragen in den Raum stellen: Wo ist die Henne und wo ist das Ei? Produziert die Spielwarenindustrie die stark kategorisierten Spielzeugvorlieben von Jungen und Mädchen oder entstehen diese getrennten Bedürfnisse aufgrund des Spielzeugangebotes? Welche Möglichkeiten seht ihr, in Zukunft für unsere Kinder neutralere Rahmenbedingungen zum Spielen zu schaffen, sodass sie nicht so früh durch die gesellschaftlichen Genderklischees beeinflusst werden? Inwiefern liegt es auch in der Verantwortung der Politik, Einfluss auf die Spielwarenindustrie zu nehmen?
39. Minute - Abschluss und Feedback.
45. Minute - Ende.
Hinweise und Anmerkungen.
Von den Verfasser_innen.
Die Schwarz-Weiß- Fragen sollen zu Beginn des Bausteins ein wenig „wachrütteln“ und einen Einblick in die zu behandelnden Themen bieten. Sie sind absichtlich kontrovers formuliert. Dabei sollte jede/r Teilnehmende sich entweder für Wahr oder Falsch entscheiden, Enthaltungen sind nicht zielführend. Sowohl für Diskussion in Kleingruppen, als auch die offene Diskussion zum Schluss stellen einen wichtigen Teil des Bausteins dar. Falls die Teilnehmenden gerade mittendrin sind (lebhafte Diskussion, …) kann auch eine Minute auf Kosten des nachfolgenden Teils genommen werden, um die Gedanken zu Ende zu diskutieren. Das Thema "Gender" und alles, was damit verbunden wird, ist ein recht sensibles Thema, weil das Geschlecht für die meisten Menschen die wichtigste Grundlage ihrer Identität bildet. Es könnte passieren, dass die Diskussionen emotional oder aggressiv werden. In dem Fall müssen die Verantwortlichen des Bausteins als Vermittler und Schlichter wirken und von vornherein viel Toleranz und Feinfühligkeit mitbringen. Ziel der Präsentation der Gruppenarbeit durch Symbole ist eine kreative Möglichkeit, die Thematik der bearbeiteten Artikel vorzustellen. Anstatt viel Zeit in ein Plakat voller Stichpunkte zu investieren, können die Teilnehmenden die Inhalte diskutieren, um Unklarheiten zu beseitigen.
Gekürzte Variante.
Materialien zur Durchführung.
Version
Ursprüngliche Version
Kommentar.
Aktuelle Version
Kommentar.
Literaturhinweise und Quellen.
- “Statistiken zur Spielwarenindustrie“, Statista, das Statistikportal, http://de.statista.com/themen/727/spielwarenindustrie/ (abgerufen am 20.02.2016).
- Kathrin Burger, “Das Geschlecht im Kopf“, taz.de, http://www.taz.de/!5064399/ (abgerufen am 20.02.2016).
- feministfrequency “ The LEGO Boys Club - Lego & Gender Part 2“,
- https://www.youtube.com/watch?v=oe65EGkB9kA (abgerufen am 20.02.2016).
- Denise Winterman, “What would a real life Barbie look like?“, BBC Magazine online, letztes Seitenupdate am Freitag, dem 6. März 2009, http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/magazine/7920962.stm (abgerufen am 25.02.2016).
- Alfried Schmitz, „Geschichte des Spielzeugs“, planet wissen, http://www.planet-wissen.de/gesellschaft/spiele_und_spielzeug/geschichte_des_spielzeugs/pwwbgeschichtedesspielzeugs100.html (abgerufen am 25.02.2016).
- Christina Berndt, „Rosa war mal Jungensache“, süddeutsche.de, http://www.sueddeutsche.de/leben/sz-kinderzeitung-geschlechterklischees-typisch-maedchen-typisch-junge-1.1104307-2 (abgerufen am 25.02.2016).
- Bobbi J Carothers and Harry T Reis, “Men and Women Are From Earth: Examining the Latent Structure of Gender,“ Journal of Personality and Social Psychology (Impact Factor: 5.08). 10/2012; 104(2). DOI: 10.1037/a0030437
- Charles H. Wolfgang, Laura L. Stannard and Ithel Jones, “Block Play Performance Among Preschoolers As a Predictor of Later School Achievement in Mathematics,“ Journal of Research in Childhood Education, Volume 15, Issue 2, 2001, DOI: 10.1080/02568540109594958
- Aurora M. Sherman, Eileen L. Zurbriggen, ”Boys Can Be Anything”: Effect of Barbie Play on Girls’ Career Cognitions, Springer Science+BusinessMediaNew Yorck 2014, DOI: 10.1007/s11199-014-0347-y
- JudithDuchan, “Dorothea Agnes McCarthy 1906“, Judith Felson Duchan website, http://www.acsu.buffalo.edu/~duchan/history_subpages/dorotheamccarthy.html (abgerufen am 25.02.2016).
- Nova South Eastern University, College of Psychlogy, “Mc CartneyScales of Abilities“, list of tests available at the CPS Testing Library, http://cps.nova.edu/~cpphelp/MSCA.html (abgerufen am 25.02.2016).
- Enhanced Nathan Kline Institute “Hollingshead Four-Factor Index of Socioeconomic Status (SES-Child)“, http://fcon_1000.projects.nitrc.org/indi/enhanced/assessments/ses-child.html (abgerufen am 25.02.2016).
- Gabriele Kuhn, “Spielzeug - nicht nur für Mädchen“, kurier.at, http://kurier.at/autor/gabriele-kuhn/8.435 (abgerufen am 25.02.2016).
- Interview mit Patrick Goldstein, „Ein Alptraum in Pink“, Berliner Morgenpost online, http://www.morgenpost.de/familie/article103928025/Ein-Albtraum-in-Pink.html (abgerufen am 25.02.2016).
- Lena Gürtler und Alexandra Ringling, „Geschlechterrollen bei Kinderspielzeug“, NDR.de, http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama3/Geschlechterrollen-bei-Kinderspielzeug,geschlechterrollen100.html (abgerufen am 25.02.2016).