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Baukasten:Postwachstumsökonomie Kombiwi: Unterschied zwischen den Versionen

(Wachstum und seine ökologischen und sozialen Folgen – Wege in eine Postwachstumsökonomie)
 
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[[Datei: postwachstum.jpg|250px|right|]]Beim Baustein geht es um die Ausarbeitung eines Weges in die Postwachstumsökonomie. Es sollen Maßnahmen (wie z.B. Gesetze durch die Politik, Regulierungen, Schulbildung) und deren Folgen und wieder darauf aufbauende Maßnahmen entwickelt werden, um z.B. eine 20-Stunden-Woche zu etablieren oder die Investitionen vom privaten in den öffentlichen Sektor zu verlagern u.s.w. Zur Entwicklung der Maßnahmen gibt es vier verschiedene Fact Sheets mit unterschiedlichen Schwerpunkten zur Orientierung. Diese Schwerpunkte kommen aus unterschiedlichen Postwachstumsmodellen von vier verschiedenen Postwachstumsökonomen.
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Beim Baustein geht es um die Ausarbeitung eines Weges in die Postwachstumsökonomie. Es sollen Maßnahmen (wie z.B. Gesetze durch die Politik, Regulierungen, Schulbildung) und deren Folgen und wieder darauf aufbauende Maßnahmen entwickelt werden, um z.B. eine 20-Stunden-Woche zu etablieren oder die Investitionen vom privaten in den öffentlichen Sektor zu verlagern u.s.w. Zur Entwicklung der Maßnahmen gibt es vier verschiedene Fact Sheets mit unterschiedlichen Schwerpunkten zur Orientierung. Diese Schwerpunkte kommen aus unterschiedlichen Postwachstumsmodellen von vier verschiedenen Postwachstumsökonomen.
  
 
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Aktuelle Version vom 7. Juni 2017, 21:04 Uhr

Wachstum und seine ökologischen und sozialen Folgen – Wege in eine Postwachstumsökonomie

Postwachstum.jpg


Beim Baustein geht es um die Ausarbeitung eines Weges in die Postwachstumsökonomie. Es sollen Maßnahmen (wie z.B. Gesetze durch die Politik, Regulierungen, Schulbildung) und deren Folgen und wieder darauf aufbauende Maßnahmen entwickelt werden, um z.B. eine 20-Stunden-Woche zu etablieren oder die Investitionen vom privaten in den öffentlichen Sektor zu verlagern u.s.w. Zur Entwicklung der Maßnahmen gibt es vier verschiedene Fact Sheets mit unterschiedlichen Schwerpunkten zur Orientierung. Diese Schwerpunkte kommen aus unterschiedlichen Postwachstumsmodellen von vier verschiedenen Postwachstumsökonomen.

Titel
Postwachstumsökonomie
Thema
Entwicklung von Maßnahmen um eine Postwachstumsökono-mie zu verwirklichen
Typ
Kombiwie
Schlagwörter
KomBiWie mit E-Learning und Wissensspeicher, Baustein, Postwachstum, Green Economy, (un-)endliches Wachstum, Degrowth, Null-Wachstum, Wohlstand, Ressourcenverbrauch, geplante Obsoleszenz, „Alternative Unternehmen“ greift ähnliches Thema auf.
Kompetenzen
Kompetenz zur Persepektivübernahme, Kompetenz zum Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen, Kompetenz zur Partizipation, Kompetenz zur Reflexion auf Leitbilder, Kompetenz zum moralischen Handeln
Lernformen
kreativ, kooperativ, faktenorientiert
Methoden
(Advocatus Diaboli), Kurze Filmvorführung, World Café mit kreativer Plakatanfertigung, Großgruppendiskussion
Gruppengröße
Ideal: 4 TN pro Tisch, 16 TN insgesamt. Auch 6 TN pro Tisch, also 24 TN insgesamt.
Dauer
90 Min, mit Wissensspeicher 130 – 135 Min (sollte unbedingt gemacht werden!)
Material und Räume
4 große Plakate, Zettelchen (4 unterschiedliche Farben) zum Durchmischen der TN (später genaue Erklärung), Stifte (1-2 pro Tisch), 4 Fact Sheets in 4-facher Ausführung, 1 Raum, mind. 4 Durchführende, die sich während der Gruppenphasen auf die Gruppentische verteilen, diese betreuen und die TN beim Verständnis der Fact Sheets unterstützen (einer muss auf die Zeit achten!), Kreppband, Tesafilm oder Prit
Qualität
gut
Semester
WS 13/14


Vorbereitung

Vorbereitung für die Moderation

~120 Minuten (Aufbau des Wissensspeichers anhand der Anleitung (s. Anhang), Aneignung des Wissens über die Ökonomen bzw. über die Schwerpunkte auf den Fact Sheets)

Vorbereitung für die Teilnehmenden

Für den Baustein sollte grob bekannt sein, was eine Postwachstumsökonomie ist. Dieses Vorwissen wird mithilfe des Wissensspeichers und des E-learnings erarbeitet. Zusätzlich sollten bereits realisierte Projekte bekannt sein, die in das Schema einer PWÖ passen, wie z.B. Urban Gardening, Buen Vivir, damit die Teilnehmenden des Bausteins nicht völlig hoffnungslos an einem Weg in eine PWÖ herumbasteln, weil sie eine PWÖ für eine Utopie halten. Beipielprojekte werden kurz im Wissensspeicher aufgegriffen. Können durch Textmaterial für zu Hause ergänzt werden. Es wäre optimal, wenn die Teilnehmenden durch den Wissensspeicher die Einstellung bekommen, dass eine PWÖ zwar schwierig und nicht von jetzt auf gleich zu erreichen, aber zumindest nicht unmöglich ist.

Materialien und Räume

4 große Plakate, Zettelchen (4 unterschiedliche Farben) zum Durchmischen der TN (später genaue Erklärung), Stifte (1-2 pro Tisch), 4 Fact Sheets in 4-facher Ausführung, 1 Raum, mind. 4 Durchführende, die sich während der Gruppenphasen auf die Gruppentische verteilen, diese betreuen und die TN beim Verständnis der Fact Sheets unterstützen (einer muss auf die Zeit achten!), Kreppband, Tesafilm oder Prit

Ablaufplan.

Vorbereitung im Raum

Wissensspeicher aufbauen (siehe Anleitung). Raum vorbereiten: Tische stellen, Materialien auslegen.

Vorbereitung auf den Baustein

E-learning. Dauer: 10-15 min

00. Minute - Begrüßung und Ankündigungen.

Die Moderation begrüßt die Teilnehmenden und stellt den Ablauf des Seminartermins vor.

05. Minute - Wissensspeicher.

35. Minute - Beginn Baustein.

Eine der beiden Methoden wird durchgeführt. Wenn das Meinungsbild durchgeführt wird kann die Zeit auf 5 min gekürzt werden.

Meinungsbilder über Machbarkeit einer PWÖ

Es wäre gut, wenn die Teilnehmer des KomBiWiEs nach dem Durchlaufen des Wissensspeichers einer Postwachstumsökonomie nicht mehr ganz ungläubig gegenüber stehen würden, da dann das Formulieren und Ausarbeiten von Maßnahmen leichter fällt. Dies kann mit einem Meinungsbild herausgefunden werden, indem man die Teilnehmenden sich im Durchführungsraum verteilen lässt: An der Tafel stehen alle, die sich eine PWÖ in relativ naher Zukunft vorstellen könnten, an der gegenüberliegenden Wand stehen die, die nicht daran glauben, dass es eine PWÖ jemals geben wird. Haben sich alle TN entsprechend aufgestellt, können jeweils 1-2 TN befragt werden, warum sie so denken.

Advocatus Diaboli

Die Idee der Advocatus diaboli – Methode ist hier, dass die TN an den Gruppentischen diskutieren, ob sie die Ziele auf den Fact Sheets für realisierbar halten oder nicht. Hierbei werden 2-3 TN an einem Tisch die Pro-Position einnehmen und die anderen 2-3 TN die Contra-Position. Aus den Zielen auf den Fact Sheets werden dazu in der Vorbereitung einzelne Thesen formuliert zu denen dann die Argumente ausgetauscht werden. Beispielthese: „Die Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 20 Stunden würde maßgeblich zur Einhaltung der Klimaschutzziele beitragen.“ Arbeitsauftrag: „Ihr sollt in den nächsten 5-10 Minuten die vor euch liegende These diskutieren. Dabei nehmen 2-3 von euch die Pro-Position ein und die anderen 2-3 die Contra-Position. Fangt sofort mit der Diskussion an und tauscht eure Argumente zu einer These aus.“


45. Minute - kurzer Film.

Kurze Filmaufnahme mit Nico Peach, in der drei bis vier wichtige Ziele einer PWÖ angesprochen werden. Der Film dient der Auflockerung der Teilnehmenden vor der Gruppenarbeit. Er führt konkrete Ziele einer Postwachstumsökonomie auf und weißt die Teilnehmenden so erneut auf einige Problematiken hin, die unser heutiges Wirtschaftssystem prägen. Der Film sollte mit diesem Bezug kurz angekündigt werden. Ebenfalls sollte im Nachhinein abschließende bzw. überleitende Worte gesagt werden, die die Filmwahl erklären und den Film mit der anschließenden Gruppenarbeit verbinden. Bsp. Einleitung: „Wir möchten euch nun einen Film mit Interviewausschnitten mit Nico Peach zeigen, der unter anderen auch einige Punkte aufgreift, die auf den vor euch liegenden Fact Sheets stehen.“ Bsp. Überleitung: „Bereits an diesem kurzen Film werden die Relevanz und Aktualität des Themas Postwachstumsökonomie deutlich. Ihr habt gerade einige Ideen, Motivationen und Problematiken gehört, die je nach Fact Sheet Schwerpunkt auch in eure jetzige Gruppenarbeit einfließen können.“ Jetzt sollte noch einmal kurz erklärt werden, was in der folgenden Gruppenarbeit passiert. An jeden Gruppentisch muss sich ein Bausteinleitender dazu setzen um das jeweilige Fact Sheet näher zu erläutern und bei Fragen zu helfen.

50. Minute - 1.Gruppenarbeit.

In der ersten Gruppenphase werden von den TN Maßnahmen zum Erreichen einer Postwachstumsökonomie erarbeitet. Auf den Fact Sheets sind unter dem Punkt „Ziele“ einige Punkte aufgelistet, wie eine Postwachstumsökonomie laut den verschiedenen Ökonomen aussehen soll. Die Ökonomen sind Binswanger, Peter Victor, Serge Latouche und das Modell Steady State (Informationen im Anhang). Die Teilnehmer erstellen an den Tischen Plakate (mit besonderem Fokus auf die Schwerpunkte der Fact Sheets) zu ihrem PWÖ-Modell. Die Plakate sollen möglichst selbsterklärend sein, weil nach der zweiten Gruppenphase eine kleine Ausstellung der Plakate veranstaltet wird. Auf den Plakaten werden die Maßnahmen, die zum Erreichen der Ziele nötig sind, aufgeschrieben. Auch die Folgen der Maßnahmen sollen aufgeschrieben werden. Falls die Maßnahme vorangehende Maßnahmen voraussetzt oder weitere Folgemaßnahmen benötigen, kommen auch diese mit auf das Plakat. Im Anhang ist ein Bild mit Beispielen für den Aufbau eines Plakats vorhanden. Natürlich können die Plakate auch anders gestaltet werden. Es muss dabei aber immer darauf geachtet werden, dass die Plakate selbsterklärend bleiben. Dafür müssen auf den Plakaten unter Anderem Überschriften stehen ( z.B. „Herman Daly – Steady State“) und jeweils ein Fact Sheet wird auf oder an das Plakat geklebt.

Maßnahmen die entwickelt werden, sollen den Weg in eine Postwachstumsökonomie ebenen. Beispielfragestellungen zur Erstellung der Maßnahmen (weitere Fragen auf Fact Sheets im Anhang) – Wie kann man die 20 – Stunden – Woche etablieren? – Was muss passieren, damit die Menschen trotz weniger Arbeit nicht weniger bzw. zu wenig Geld haben? – Wie kann eine Umverteilung von privaten Investitionen zu öffentlichen Investitionen umgesetzt werden? Nach dieser Gruppenphase nehmen sich die TN an den Tischen eine der Tischkärtchen.

85. Minute - 2. Gruppenarbeit.

In der zweiten Gruppenphase sitzen die TN nach Farbkarten sortiert an den vier Tischen. Auf den Tischen liegen die Plakate, wie sie zuvor in Gruppenphase 1 entwickelt wurden. Zusätzlich sitzt an den Tischen noch eine Person, die zuvor auch das Plakat selbst mitentwickelt hat und sich entsprechend mit dem Plakat und dem Fact Sheet auskennt. (über die Farbkärtchen ist dies bereits organisiert). Die Plakate werden nun von den TN besprochen, hinterfragt und erweitert. Entwickelte Maßnahmen werden auf ihre Tauglichkeit geprüft. – Werden weitere oder vorangehende Maßnahmen benötigt? – Was haben die Maßnahmen genau zur Folge? – Benötigt man mehrere Maßnahmen um das endgültige Ziel zu erreichen?

Die Teilnehmer lernen in den Gruppenphasen nur zwei PWÖ-Modelle bzw. nur zwei Plakate kennen. Aus diesem Grund findet nun eine kleine Ausstellung der Plakate statt.

105. Minute - kleine Ausstellung.

Die fertigen Plakate werden nun ausgestellt. Dafür werden alle Plakate z.B. nebeneinander an eine Wand gehängt. Die Teilnehmer des Seminars haben nun die Möglichkeit, sich alle Plakate anzugucken. Auch die noch nicht bekannten können jetzt betrachtet werden. Die Teilnehmer und die Bausteinleiter können alle untereinander über die entstandenen Plakate und die abgebildeten Wege in eine PWÖ diskutieren. Mithilfe der angeklebten Fact Sheets ist es möglich, sich noch einmal genauer in die jeweiligen PWÖ-Modelle einzulesen.

115. Minute - Disskussionsrunde

Zum Schluss gibt es eine große Gruppendiskussion. Es wird das gelernte reflektiert. Mögliche Fragestellungen wären: – Haltet ihr es nach dem erarbeiteten Weg in eine PWÖ für möglich, dass irgendwann eine PWÖ erreicht wird? – Sind die Maßnahmen, die ihr entwickelt habt machbar/realisierbar/sinnvoll/...oder habt ihr einen utopischen Weg entwickelt? – Warum befinden wir uns noch nicht auf dem Weg in eine PWÖ, obwohl bereits seit Jahrzehnten klar ist, dass unendliches Wachstum nicht möglich ist? – Ist Postwachstum erstrebenswert? – Welche Form sollte der gesellschaftliche Wandel haben (z.B.: radikal, demokratisch, autokratisch, anarchistisch)?

135. Minute - Ende.

Hinweise und Anmerkungen.

Von den Verfasser_innen.

Die Teilnehmenden müssen wissen, dass die Maßnahmen, die sie entwickeln aufeinander aufbauen können und sie jeweils die Ziele und die Effekte der Maßnahme mit aufschreiben sollen. Dies kann von den Durchführenden auf dem Plakatvorschlag im Anhang nachvollzogen werden

Die durchführende Gruppe sollte sich mit den Ökonomen bzw. den Schwerpunkten auf den Fact Sheets auskennen, damit sie die Teilnehmenden an den Gruppentischen sinnvoll beim Entwickeln der Maßnahmen unterstützen können (Insbesondere der Text zu Binswanger ist kompliziert zu verstehen, wenn man sich nicht vorher mit dem Thema auseinander gesetzt hat!)

Falls nur der Baustein durchgeführt werden kann, ist es sinnvoll, die Fact Sheets als Hausaufgabe zu geben. Dann können sich die TN bereits zu Hause auf das Seminar vorbereiten.

Bevor das KomBiWiE beginnt, sollte einmal der gesamte Ablaufplan erläutert werden. Eventuell ist es sinnvoll, den Plan an die Tafel im Raum zu schreiben oder ihn mit einem Beamer an die Wand zu projizieren oder ein zusätzliches Plakat anzufertigen.

Gekürzte Variante.

Materialien zur Durchführung.

Version

Ursprüngliche Version

Beim ersten Durchführen konnten wir den Wissensspeicher nicht vorneweg durchlaufen. Dadurch hat viel Wissen bei den Seminarteilnehmern gefehlt, welches sehr sinnvoll und unterstützend im Baustein ist. Aus dem Grund konnten wir auch nicht testen, ob der Inhalt des Wissensspeichers inzwischen ausreichend ist. Wir vermuten, dass man noch wirtschaftliche Aspekte aufgreifen sollte. Diese sind im Wissensspeicher kaum vorhanden. Auch nicht durchgeführt haben wir die Advocatus diaboli. Ob man sie ganz raus lässt und stattdessen mehr Zeit für die Einarbeitung in die Fact Sheets gibt, sollte erprobt werden. Die Fact Sheets sind so überarbeitet, dass sich die TN besser auf zwei bis drei Aspekte konzentrieren können.

Wissenspeicher zur Postwachstumsökonomie

Aktuelle Version

Kommentar.

Literaturhinweise und Quellen.

  • Universität Jena, Kolleg – Postwachstum
  • Universität Oldenburg, Produktion und Umwelt

Fact Sheet Peter Victor:

  • Prosperity without growth?, Kapitel 8, Peter Jackson, Sustainable Developement Commission, 2009
  • Wohlstand ohne Wachstum – Ein Literaturüberblick, Kapitel 4.1, Johann Pennekamp, Max Planck, Institut für Gesellschaftsforschung, 2011

Fact Sheet Serge Latouche

  • Wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Serge_Latouche, zuletzt Besucht: 15.01.2014, 18:00 Uhr.
  • Wohlstand ohne Wachstum – Ein Literaturüberblick, Kapitel 4, Johann Pennekamp, Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung, 2011.

Fact Sheet Christoph Binswanger

Fact Sheet Steady State

  • Wohlstand ohne Wachstum – Ein Literaturüberblick, Kapitel 4, Johann Pennekamp, Max Planck Institut für Gesellschaftsforschung, 2011.