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Baukasten:Recht auf Wasser vs. Privatisierung: Unterschied zwischen den Versionen

K (Vollständiger Titel des eigenen Bausteins)
 
(67 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
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= Hinweise zum Ausfüllen =
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= Recht auf Wasser vs. Privatisierung!? =
 
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* Die Blue Engineering Homepage basiert auf der [http://mediawiki.org/wiki/ Mediawiki Software], die auch Wikipedia zu Grunde liegt, so dass deren Syntax genutzt werden kann. Die deutsche Wikipedia bietet eine [https://de.wikipedia.org/wiki/Hilfe:Wikisyntax umfassende Hilfeseite zur Wikisyntax].
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* Die Vorlage für die Semesterarbeiten besteht im wesentlichen aus zwei Teilen
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** einer [[Baukasten:Infobox|parametrisierten Infobox]]
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*** die Infobox beginnt und endet mit zwei geschweiften Klammern
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*** löscht einfach die Zeile die unter den jeweiligen Gleichzeichen steht und ersetzt sie mit eurem eigenen Text. Dies ist beispielhafte Parameterangabe <code> | Parameter = Hier kommt ein Wert hin </code>. Der übersichthalber sollte der Wert eine Ziele tiefer stehen.
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*** hier sollte keine Wikisyntax verwendet werden
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** einer freien Texteingabe
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*** Sie bietet einen beispielhaften Aufbau an, der eine erste Orientierung bietet. Bei Bedarf kann hiervon abgewichen werden.
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*** hier kann Wikisyntax verwendet werden
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*** folgende Überschriften sind auf <code> = Ebene 1 = </code>: Vorbereitung, Ablaufplan, Materialien zur Durchführung, Hinweise und Anmerkungen, Literatur und Quellen
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*** die Zeitangaben sind auf <code> == Ebene 2 == </code>
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*** alle übrigen Überschriften dann auf <code> === Ebene 3 === </code> oder <code> ==== Ebene 4 ==== </code>
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** bindet soviel wie möglich in diese Dokumentations-Seite ein, z.B. Diskussionleitfäden etc. - nur wenn es geboten erscheint erstellt eine neue Seite nach folgendem Schema <code> Teilnehmende:2016_2:NAME_DER_SEMESTERARBEIT:Arbeitsblatt_1</code>
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* Dieser Hinweis zum Ausfüllen ist mit der ersten Abgabe zu löschen.
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* Orientiert euch bitte an den Grundbausteinen des Berliner Seminars, wenn ihr euren Baustein ausfüllt.
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** [[Baukasten:Einstiegssitzung_-_Grundbaustein_in_Berlin|Einstiegssitzung - Grundbaustein des Berliner Seminars]]
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** [[Baukasten:100_Punkte_-_Faktoren_der_Technikgestaltung|100 Punkte - Faktoren der Technikgestaltung]]
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** [[Baukasten:Katzenvideo_-_Materielle_und_Soziale_Voraussetzungen_von_Technik|Katzenvideo - Materielle und Soziale Voraussetzungen von Technik]]
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** [[Baukasten:Plastik - KomBiWiE in Berlin|Plastik - KomBiWiE in Berlin]]
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** [[Baukasten:Themen- und Gruppenfindung - Grundbaustein in Berlin|Themen- und Gruppenfindung - Grundbaustein in Berlin]]
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** [[TING-D - Grundbaustein in Berlin|TING-D - Grundbaustein in Berlin]]
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** [[Baukasten:Technik_als_Problemlöser_-_Grundbaustein_in_Berlin|Technik als Problemlöser!? - Grundbaustein Berlin]]
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** [[Baukasten:Verantwortung_und_Kodizes_-_Grunbaustein_in_Berlin|Verantwortung und Kodizes - Grundbaustein in Berlin]]
+
** [[Baustasten:Das_Produktivistische_Weltbild_-_Grundbaustein_in_Berlin|Das Produktivistische Weltbild - Grundbaustein in Berlin]]
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= Vollständiger Titel des eigenen Bausteins =
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{{Vorlage:Baukasten:Infobox
 
{{Vorlage:Baukasten:Infobox
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| Indesign =
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true
  
 
| Titel =
 
| Titel =
 
Recht auf Wasser vs. Privatisierung?!
 
Recht auf Wasser vs. Privatisierung?!
 +
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| Bild =
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RechtaufWasser.jpeg
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| Bildrechte =
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CC0 - Pexels
  
 
| Kurzbeschreibung =
 
| Kurzbeschreibung =
[[Datei:Flickr.com-photos-_belial-461410663.jpg|250px|right|]]Was bedeutet das Recht auf Wasser und warum ist es so wichtig? Wie passt das mit der Privatisierung von Wasser zusammen? Führt diese zwangsläufig zum Krieg um Wasser? Anhand von einigen positiven und negativen Beispielen sollen diese Fragen erörtert werden.  
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Was bedeutet das Recht auf Wasser und warum ist es so wichtig? Wie passt das mit der Privatisierung von Wasser zusammen? Führt diese zwangsläufig zum Krieg um Wasser? Anhand von positiven und negativen Beispielen sollen diese Fragen erörtert werden. Hierdurch wird eine Sensibilisierung in Bezug auf Wasser als Ressource und den damit verbundenen Machtverhältnissen erreicht. Dies schließt ein Wissen (Vorteile/Nachteile, Konsequenzen/Folgen) um die Privatisierung der Wasserinfrastruktur mit ein. Gleichzeitig wird ein Bewusstsein geschaffen, dass Menschen im Kollektiv im Stande sind unfaire Verhältnisse aufzubrechen und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen. Ungeachtet dessen, werden so auch die eigenen Privilegien erkannt.
  
 
| Thema =
 
| Thema =
Recht auf Wasser vs. Privatisierung?!
+
Dieser Baustein zeigt auf wie aus einem Krieg um Wasser ein Menschenrecht auf Wasser entstand, das durch die drohenden Privatisierungen immer wieder aufs neue erkämpft werden muss.
  
 
| Typ =
 
| Typ =
Benennung des Typs: E-Learning, Baustein, Spiel, künstlerische Semesterarbeit
+
Baustein, Rollenspiel
  
 
| Schlagwörter =
 
| Schlagwörter =
Recht auf Wasser, Wasser als Lebensgrundlage, Privatisierung, Flaschenwasser, Krieg um Wasser, Anstauen von Wasser durch Nachbarländer
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Wasser als Lebensgrundlage, Privatisierung, Wasserkonzerne, Krieg um Wasser, Bolivien, Menschenrecht
  
 
| Kompetenzen =
 
| Kompetenzen =
Auswählen welcher Kompetenzerwerb intendiert ist und nur die jeweilige Kompetenzen auflisten (nicht die Erläuterung):
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Persepektivübernahme, moralisches Handeln, Partizipation, Unterstützung anderer, Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata, Motivation, eigenständiges Handeln, Kooperation, Antizipation
* ''Kompetenz zur Persepektivübernahme'' - Kompetenz zu Übernahme unterschiedlicher Perspektiven, Sichtweisen und Wissensformen (z.B. wissenschaftliches, tradiertes, alltägliches Wissen) differenter Akteure auf die räumlichen und zeitlichen Auswirkungen von Technik auf Individuen, Gesellschaft und Natur
+
* ''Kompetenz zur Antizipation'' - Kompetenz zur Antizipation räumlicher und zeitlicher Auswirkungen von Technik auf Individuen, Gesellschaft und Natur
+
* ''Kompetenz zur disziplinübergreifenden Erkenntnisgewinnung'' - Kompetenz zur disziplinübergreifenden Erkenntnisgewinnung der Wechselwirkungen zwischen Technik, Natur, Individuum und Gesellschaft durch einzelwissenschaftliche, inter- und transdiziplinäre Zugänge im Hinblick auf ihre historischen Ursachen und gegenwärtigen und zukünftigen Folgen
+
* ''Kompetenz zum Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen'' - Kompetenz zum Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen über das Wechselverhältnis von Technik, Natur, Individuen und Gesellschaft und den damit verbundenen Risiken, Gefahren und Unsicherheiten
+
* ''Kompetenz zur Kooperation'' - Kompetenz zur Kooperation für eine demokratische Entscheidungsfindung im Hinblick auf Prozess, Ergebnis und Umsetzung
+
* ''Kompetenzen zur Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata'' - Kompetenz zur Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata bei Wert- und Zielkonflikten
+
* ''Kompetenz zur Partizipation'' – Kompetenz zur Partizipation an kollektiven Entscheidungsprozessen
+
* ''Kompetenz zur Motivation'' – Kompetenz zur Motivation anderer das Wechselverhältnis von Technik, Natur, Individuen und Gesellschaft demokratisch zu gestalten
+
* ''Kompetenz zur Reflexion auf Leitbilder'' – Kompetenz zur Reflexion von Leitbildern, an denen sich Lebensweisen orientieren und die das Wechselverhältnis von Technik, Natur, Individuen und Gesellschaft bestimmen
+
* ''Kompetenz zum moralischen Handeln'' – Kompetenz zur Herausbildung eigener Werte auf Grundlage einer eigenständigen Reflexion des Wechselverhältnisses von Technik, Natur, Individuen und Gesellschaft
+
* ''Kompetenz zum eigenständigen Handeln'' – Kompetenz zum eigenständigen Handeln auf Grundlage eigener Werte
+
* ''Kompetenz zur Unterstützung anderer'' – Kompetenz zur Unterstützung anderer, die durch die dominierende Ausgestaltung des Wechselverhältnisses von Technik, Natur, Individuum und Gesellschaft benachteiligt werden
+
 
+
  
 
| Lernziele =
 
| Lernziele =
- Sensibilisierung auf Wasser als Ressource und den damit verbundenen Machtverhältnissen
+
Sensibilisierung auf Wasser als Ressource und den damit verbundenen Machtverhältnissen. Erwerb von Wissen (Vorteile/Nachteile, Konsequenzen/Folgen) um Privatisierung der Wasserinfrastruktur. Das Bewusstsein schaffen, dass Menschen im Kollektiv im Stande sind unfaire Verhältnisse aufzubrechen und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen. Die eigenen Privilegien erkennen und schätzen lernen.
- Erwerb von Wissen (Vorteile/Nachteile, Konsequenzen/Folgen) um Privatisierung von Wasserinfrastruktur
+
  
 
| Lernformen =
 
| Lernformen =
* ''kreativ''
+
kreativ, kooperativ  
* ''kooperativ''
+
 
+
  
 
| Methoden =
 
| Methoden =
- Begrüßung und Einleitung in das Thema
+
educated guessing, Rollenspiel, Moderation des Spiels, Moderieren der anschließenden Diskussions/- und Reflexionsrunde
- Moderation des Spiels
+
- Moderieren der anschließenden Diskussions/- und Reflexionsrunde
+
- tempörärer Wissensspeicher an die Tafel schreiben
+
  
 
| Gruppengröße =
 
| Gruppengröße =
10-30 Leute
+
14-30
  
 
| Dauer =
 
| Dauer =
E-Learning ca. 15 min
+
60, 75 min
Baustein ca. 60 min
+
insg. ca. 75 Min.
+
 
+
|Vorbereitungszeit Teilnehmende =
+
E-Learning (15 min)
+
 
+
|Vorbereitungszeit Moderator(en) =
+
3-5h
+
  
 
| Material =
 
| Material =
- Raum mit Platz für 10-30 Leute, entsprechend viele Stühle
+
Rollenkarten für jeweilige Gruppen, Schätzfragenkarten
- Tafel mit Kreide
+
  
| Version =
+
| Qualität =
Erste Version.
+
gut
  
| Qualität =
+
| Semester =
Selbsteinschätzung.
+
Wintersemester 2016/2017
 
}}
 
}}
  
 
= Vorbereitung =
 
= Vorbereitung =
 
=== Vorbereitung für die Moderation ===
 
=== Vorbereitung für die Moderation ===
Beschreibt hier welche Vorbereitung von der Moderation erwartet wird.
+
3-5h
 +
Allgemein sehr nützlich sich mit der allgemeinen Thematik auseinanderzusetzen.
 +
Z.B. hier:
 +
* http://www.unwater.org/publications/publications-detail/en/c/396246/
 +
* http://www.wasser-in-buergerhand.de/medien/wasserrevolten_bolivien_broschuere.htm
 +
* http://www.quetzal-leipzig.de/lateinamerika/bolivien/die-wasserkonflikte-von-cochabamba-und-el-alto-19093.html
 +
* http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2010-07/un-wasser-menschenrecht
 +
* https://www.theguardian.com/environment/2016/nov/18/slovenia-adds-water-to-constitution-as-fundamental-right-for-all?CMP=twt_gu
 +
*  http://www.bpb.de/internationales/weltweit/menschenrechte/38745/menschenrecht-wasser?p=all
  
 
=== Vorbereitung für die Teilnehmenden ===
 
=== Vorbereitung für die Teilnehmenden ===
Beschreibt hier welche Vorbereitung seitens der Teilnehmenden notwendig ist.
+
Optional sich in die Thematik einlesen und/oder den Film "Und dann der Regen" schauen.
  
 
=== Materialien und Räume ===
 
=== Materialien und Räume ===
Beschreibt hier welche Materialien und Räume notwendig sind.
+
* Raum mit Platz für 14-30 Leute, entsprechend viele Stühle.
 +
* Laptop, Beamer, Lautsprecher
 +
* Ausgedruckte Rollenkarten
  
 
= Ablaufplan. =
 
= Ablaufplan. =
<code>Für eine erste Orientierung, wie die Dokumentation erfolgen kann, ist hier der Baustein "Technik als Problemlöser!?" angegeben.</code>
+
Ablaufplan zum Baustein "Recht auf Wasser vs. Privatisierung"
  
 
== Vorbereitung im Raum ==
 
== Vorbereitung im Raum ==
Wissensspeicher aufbauen.
+
* Beamer & Präsentation vorbereiten
 +
* Stuhlkreis stellen, so dass alle der Präsentation folgen können (präsentierende Personen mit Rücken zur Projektionsfläche)
 +
* Rollenkarten mit jeweiligen Rollenschildern parat halten
  
== 00. Minute - Begrüßung und Ankündigungen. ==
+
== 00. Minute - Begrüßung und Einstieg in den Baustein. ==
Die Moderation begrüßt die Teilnehmenden, macht die wöchentlichen organisatorischen Ankündigungen und stellt den Ablauf des Seminartermins vor.
+
Die Moderation begrüßt die Teilnehmenden, stellt den Baustein vor und erläutert den Ablaufplan.
  
== 05. Minute - Kennenlernen. ==
+
== 02. Minute - Schätzfragen stellen ==  
Alle stehen in einem großen, akkuraten Kreis - keine Stühle etc. behindern
+
Die Fragen werden gestellt und die Anwesenden werden aufgefordert die Antworten möglichst genau zu schätzen. Die Fragen werden von einem Moderierenden aufgelöst und gegebenenfalls werden Anmerkungen beantwortet.
  
Wer kennt alle Namen? Wer kennt mehr als X Namen? Die Person, die die meisten Namen kennt zählt diese langsam auf, so dass alle anderen die Namen lernen können. Anschließend ergänzt die Person, die die zweit meisten Namen kennt usw. Zum Schluss sicher gehen, dass jede Person ihren Namen von jemand anderem gesagt bekommen hat - wenn nicht, dann in die Runde fragen, wer den entsprechenden Namen kennt. So bekommt im Idealfall jede Person ihren Namen durch eine andere Person gesagt.
+
== 10. Minute - Video zum Baustein zeigen. ==
 +
Das Video (s. Präsentation) wird gezeigt und die EU-Verordnung 2013 wird erläutert.
  
== 10. Minute - Feedback. ==
+
Eu-Verordnung 2013:
Am 4. Seminartermin wird der Modulbaustein Feedbackvorstellung durchgeführt, an den beiden  folgenden Seminarterminen (5. + 6. Termin), wird das Peer-to-Peer Feedback der Semesterarbeitsgruppen durchgeführt (siehe Baustein Feedback). In allen Fällen beträgt die zur Verfügung stehende Zeit 25 Minuten.
+
* Sah vor, dass kommunale Wasserversorugng europaweit ausgeschrieben würden, was zu mehr Privatisierung führen sollte
 +
* EU- Verordnung wurde nicht umgesetzt, erste erfolgreiche europaweite Bürgerinitiative
 +
* Gesamtzahl Unterschriften: ca. 1,9 Mio. davon 1,3 Mio. aus Deutschland
 +
* EU-Parlament meldet 2015 Unterstützung für die Initiative right2water
  
== 35. Minute - Darstellendes Spiel und Anfangsbuchstaben. ==
+
http://www.labournet.de/politik/eu-politik/wipo-eu/knallhart-eu-treibt-privatisierung-des-wassers-in-europa-voran/
Alle stehen in einem großen, akkuraten Kreis - keine Stühle etc. behindern.
+
http://www.right2water.eu
  
Zur Einstimmung in den heutigen Tag, wo viel mit darstellendem Spiel gearbeitet wird, werden alle Namen noch einmal durch ein entsprechendes Namenspiel wiederholt.
+
== 15. Minute - Rollenspiel. ==
 +
siehe Dokument "Anleitung"
 +
Zu Anfang erfolgt eine Erklärung des Spiels. Ziel des Rollenspiels ist es den Wasserkonflikt in Bolivien schauspielerisch darzustellen und nachzuvollziehen. Die Moderation sollte darauf achten, dass die verschiedenen Parteien ähnliche Redeanteile haben und dass die unterschiedlichen Positionen im Konflikt ausreichend zur Geltung kommen. Dies kann auch durch Nachfragen und/oder zusätzliche Thesen passieren.  Je kreativer die Schauspielenden ihre Rollen ausfüllen, desto besser bleiben die Geschehnisse in Erinnerung.  
 +
Es gibt 9 verschiedene Rollen:
 +
* Weltbank
 +
* Indigene Bevölkerung
 +
* Wohlstandsbürger
 +
* Protestierende Bevölkerung
 +
* Vertreter der Wasserkonzerne
 +
* Regierung
 +
* Ökologischer Gutachter
  
Für das Namensspiel wird der Anfangsbuchstabe des eigenen Vornamens genommen und hierzu ein passender Beruf oder etwas ähnliches dargestellt. Die Bewegung ist möglichst ausladend, komplex und wird von Geräuschen, Wörtern und Tönen begleitet. Für den Anfangsbuchstaben A bietet sich eine Astronautin an, die in einem Rakenstuhl sitzt, langsam den Countdown herunterzählt, unter ganz viel Lärm in den Himmel steigt und anschließend in Schwerelosigkeit fliegt. Für J wäre ein Jongleur in einem Zirkus mit Zirkusmusik denkbar.
+
Abhängig von der Teilnehmerzahl können Rollen weggelassen werden (siehe Abschnitt Hinweise). Jede Rolle sollte von mindestens zwei Personen ausgefüllt werden. Die Regierung sollte im besten Falle (falls genügend Teilnehmende vorhanden) zweifach besetzt werden, für den Fall eines Rücktritts (auch dreifache Besetzung möglich).
 +
Das Rollenspiel wird über vier Events aus der parallelen Präsentation geleitet. Jedes Event hat ungefähr fünf Minuten, so dass ingesamt 20 Minuten zur Verfügung stehen. Ein Event besteht aus einer Minute lesen/überlegen und vier Minuten diskutieren. Falls einem Team direkt klar sein sollte, was sie vorhaben können sie die Zeit nutzen um die Darstellung zu überlegen. Um eine ansprechende und respektvolle Darbietung zu ermöglichen sollten die Redenden unbedingt aufstehen (Vermeidung von Unterbrechung, bzw. im Fall von Unterbrechung Dramaturgie durch Aufspringen der konträren Partei).
  
Alle übrigen im Kreis schauen sich das darstellende Spiel an und raten sowohl den Beruf als auch den Namen der Person, die darstellt.
+
Zum Abschluss des Rollenspiels gibt es ein Resume und eine Überleitung zum nächsten Punkt (Recht auf Wasser).
 +
Resume/Nachspiel:
 +
* Aufgrund der Demonstrationen der Bevölkerung in Cochabamba wurde das Kriegsrecht
 +
durch die Regierung im April 2000 ausgerufen. Im Zuge der Straßenkämpfe kamen 6 Menschen ums Leben
 +
und hunderte wurden verletzt.
 +
* Die bolivianische Regierung kaufte SEMAPA (zuvor staatlicher Wasserversorger) zu einem
 +
symbolischen Wert im Januar 2006 zurück. Dies war nicht von Erfolg gekrönt, da 2009 die Wasserversorgung von Cochabamba durch Unterfinanzierung, eine mangelhafte Infrastruktur, hohe
 +
Leitungsverluste von über 50 Prozent und einer hohen Anzahl armer Haushalte geprägt war,
 +
die nach wie vor nicht mit Wasser versorgt wurden.
 +
* Den Bolivianern ging es in erster Linie darum, wer über ihre Grundbedürfnisse,
 +
Lebensbedingungen und Ressourcen entscheidet
 +
* Die beiden Wasserkonflikte wurden international als Zeichen des Kampfes gegen den
 +
Kapitalismus und als Gegenlenken zur konzerngesteuerten Globalisierung wahrgenommen
 +
* Der Misserfolg der Privatisierungen im Wassersektor ist zurückzuführen auf die
 +
undemokratische, intransparente sowie von oben durchgesetzte Art und Weise der
 +
Konzessionen, die zusammen mit der sozial ungleich und ungerecht ausgestalteten
 +
Versorgung die ärmsten Bevölkerungsteile traf
 +
* zwischen Hugo Banzer Suárez (regierender Präsident
 +
während Wasserkonflikts in Cochabamba) und dem seit
 +
2006 regierenden Präsidenten (Evo Morales) wechselte
 +
Regierung vier mal
  
Die Reihenfolge geht einmal im Kreis rum, dass alle Teilnehmenden einmal etwas darstellen. Alle müssen mitmachen, wenn jemandem partout nichts einfällt, dann wird er_sie übersprungen und sie_er soll sich Hilfe bei seinem_r Nachbarn_in suchen.
+
== 40. Minute - Input "Recht auf Wasser der UN" ==
 +
Hierfür sind etwa 3 Minuten vorgesehen. Die Inhalte hierzu sind ebenfalls in einer seperaten Datei zu finden.  
  
== 45. Minute - Beginn des Bausteins - Gruppenaufteilung - Aufgabenzettel verteilen. ==
+
* Aus Wasserkonflikten in Bolivien entstand immer wieder die Frage nach dem Recht auf Wasser
Vier Gruppen bilden sich nach der Maßgabe, dass sich möglichst wenige Menschen in den Gruppen kennen. Diese bearbeiten jeweils eine von vier Epochen: Steinzeit, Mittelalter, Gegenwart und Zukunft. Bei Bedarf können fünf oder sechs Gruppen gebildet werden, die weiteren Gruppen bearbeiten Römisches Reich und Industrialisierung in England.
+
* Evo Morales, Präsident seit 2006 amtierend ( zwischen Banzer, regierender Präsident während Wasserkonflikt in   Cochabamba, gab es in etwa einjährigen Regierungsphasen 4 weitere Präsidenten), indigener Abstammung
Die Aufgabenzettel für die jeweiligen Epochen enthalten alle wesentlichen Informationen, so dass es keiner weiteren Ankündigungen bedarf. Im Zweifel sollen sich die Teilnehmenden ihre eigenen Rahmenbedingungen definieren. Die Präsentation der einzelnen Stücke erfolgt innerhalb des Stuhlkreises, um umbauarbeiten zu vermeiden.
+
* Menschenrecht Wasser von der UN am 28.7.2010 offiziell anerkanntes Menschenrecht: "The human right to water entitles everyone to sufficient, safe, acceptable, physically accessible and affordable water for personal and domestic uses without discrimination", UN CESC - General Comment 15, para.2
Die Durchführenden laufen während der Gruppenarbeitsphase ein paar Mal von Gruppe zu Gruppe und klären bei Bedarf offene Fragen und achten darauf, dass die Teilnehmenden möglichst eine Vielzahl von Lösungsoptionen erarbeiten und dass das darstellende Spiel möglichst lebendig/lustig wird.
+
* nicht einklagbar, die Verankerung hat aber einen hohen symbolischen Wert und durchaus Einfluss auf die Politik von Staaten und der Vereinten Nationen.
 +
* Wurde unterzeichnet von Bolivien und 33 anderen Staaten (überwiegend Staaten auf der Südhalbkugel)
 +
* bei Abstimmung 163 Staaten anwesend, 122 dafür, Rest Enthaltungen (Enthaltungen entwickelte Länder, Entwicklungsländer stimmten durchweg dafür)
 +
* “Das Menschenrecht auf Wasser ist die Voraussetzung für andere, etwa das Menschenrecht auf Leben, angemessene Ernährung und medizinische Versorgung.” - wikipedia (Wasser auch Lebensgrundlage, aber auch Vorraussetzung für weitere Verbesserungen der Lebensbedingungen
 +
* Gegenargumente:
 +
# durch andere Rechte bereits implizit verankert
 +
# Schwammige Formulierungen der Bestimmungen
 +
# Setzt Ressourcen voraus, die nicht jedem Staat zur Verfügung stehen
  
Es hat sich vielfach bewährt, die Aufgabenstellung nur mündlich den Gruppen zu stellen. Hierzu teilt man die Großgruppe zunächst in Kleingruppen auf. Anschließend beschreibt man das allgemeine Problem, das heißt die Wasserversorgung ist gesundheitlich bedenklich, aber nicht zwingend tödlich. Nun teilt man jeder Gruppe eine Epoche und gibt hierbei ein paar Hinweise, was zu beachten ist, bzw. was möglich ist.
+
== 43. Minute - Diskussion des Inputs. ==
 +
Für die Diskussion des Inputs und des Recht auf Wassers allgemein sind etwa 10-15 Minuten vorgesehen. Wenn sich die Diskussion als sehr ergiebig und hitzig darstellt, sollte der Input "Positives Beispiel - Slowenien" zumindest vorgetragen werden.
 +
mögliche Diskussionsleitlinien:
 +
*Umsetzungsmöglichkeiten des “Menschenrechts auf Wasser” -> http://www.bpb.de/internationales/weltweit/menschenrechte/38745/menschenrecht-wasser?p=all
 +
*Möglichkeiten in Europ
 +
*wir in Deutschland zahlen auch für Wasser → Infrastrukturabgabe
  
== 65. Minute - Pause. ==
+
== 55. Minute - Input "Positives Beispiel - Slowenien". ==
 +
Ein weiterer Input folgt, in dem anhand eines positiven Beispiels gezeigt werden soll, dass auch ohne Ausschreitungen, Verletzte oder gar Tote das Recht auf Wasser in der Verfassung implementiert werden kann. Slowenien ist das erste EU-Mitglied, welches im November 2016 das Recht auf Wasser in die Verfassung aufnahm.
 +
Input:
 +
* November 2016: Verankerung des Menschenrechts auf Wasser in der Verfassung
 +
* “Wasser ist ein durch den Staat verwaltetes und reguliertes Gemeingut und keine Handelsware”
 +
* Nach Petition durch Bürgerinitiative 51,000 Unterschriften (2 Mio. Einwohner)
 +
* Erstes europäisches Land, welches Recht auf Wasser in der Verfassung einführt
 +
* Eher  bergiges Land bietet Vielzahl an Wasserquellen und gilt als wasserreiches Land
 +
* Lokale Firmen verfügen über 10 Wasserquellen, während ausländische Konzerne aus 28 Wasserquellen abpumpen
 +
* Über 70% aller industriellen Wasserquellen sind in der Hand multinationaler Konzerne 
 +
* Nur eine von 11 neue durch den Staat abgesegnete Konzessionen war ein slowenischer Konzern.
 +
* Ausländische Konzerne pumpen mehr als 4x mehr Wasser ab, als slowenische
 +
* Recht auf Wasser wurde also zugunsten der Bürger und der lokalen Wasserkonzerne eingeführt, um die Wasservorkommen vor potentiell drohender Ausbeutung zu schützen
 +
* Recht auf Wasser war bereits implizit vorhanden, durch die offizielle Verankerung wird jedoch eine zusätzliche rechtliche Absicherung geschaffen
 +
* Es wird vermutet, dass nur durch die formelle Verankerung in der Verfassung keine große Veränderung hervorgerufen wird, bis die Legislatur abgeändert wird und in veränderte Konzessionsberechtigungen resultiert
  
== 80. Minute - Reflexion des Gruppenprozesses. ==
+
== 58. Minute - Diskussion ==
Die Teilnehmenden beginnen nach der Pause wieder in ihren Kleingruppen.
+
Das Positivbeispiel Sloweniens soll an dieser Stelle kurz kommentiert bzw. diskutiert werden.
  
Die Teilnehmenden erhalten jeweils eine Moderationskarte. Auf eine Seite der Karte schreibt jede Person für sich, was ihr am Gruppenprozess gefallen hat und was ihr am Ergebnis der Gruppenarbeit gefällt. Auf die andere Seite schriebt jede Person, was ihr am Gruppenprozess nicht gefallen hat und was sie am Ergebnis der Gruppenarbeit stört.
+
== 65.-70. Minute ==
Die Teilnehmenden tauschen sich in zwei Blitzlichtrunden in ihren Kleingruppen darüber aus, was ihnen am erstens am Prozess/Ergebnis gefallen hat und zweitens was ihnen nicht gefallen hat. Weitere Fragen können sein: Konnte sich jedes Gruppenmitglied zu seiner_ihrer Zufriedenheit einbringen? Was wäre nötig gewesen, um sich einzubringen?
+
Zum Schluss sollen die provokanten Aussagen aus der Präsentation kommentiert und diskutiert werden.
Anschließend tasuchen sie sich darüber aus, was sie bei zukünftigen Gruppenarbeiten gleich bzw. anders machen möchten.
+
* "Es mutet geradezu aberwitzig an, wenn der Reichtum Boliviens, die Bodenschätze, wie Wasser, Gas und Öl, von transnationalen Konzernen ausgebeutet werden, während die Bevölkerung überwiegend in bitterer Armut lebt. Zynisch ist, wenn anschließend die reichen Länder Kredite geben, mit denen sie das Land in den Würgegriff nehmen, und über die Schuldenfalle weitere Privatisierungen erzwingen. Im normalen Sprachgebrauch nennen wir diesen Vorgang „Entwicklungshilfe“. "
 
+
* “Das Menschenrecht auf Wasser ist die Voraussetzung für andere, etwa das Menschenrecht auf Leben, angemessene Ernährung und medizinische Versorgung.” - Wikipedia (Wasser auch Lebensgrundlage, aber auch Vorraussetzung für weitere Verbesserungen der Lebensbedingungen)
== 90. Minute - Bilden von neuen Kleingruppen und großer Stuhlkreis aller Gruppen ==
+
Die Teilnehmenden bilden vier neue Gruppen, so dass aus jeder vorherigen Kleingruppe mindestens ein Mitglied in der neuen Gruppe ist. Sie haben kurz Zeit sich in ihren neuen Kleingruppen kennenzulernen.
+
 
+
Die Teilnehmenden setzen sich getrennt nach den neuen Gruppen in einen großen, gemeinsamen Stuhlkreis. Jede Person sieht nach Möglichkeit jede andere Person im Kreis.
+
 
+
Vor Beginn der Präsentationen wird zu Anfang überprüft, ob jemand alle Namen kennt. Diese Person, oder die Person, die die meisten Namen kennt, sagt einmal alle Namen der Reihe nach auf. Bei Bedarf wird durch andere Personen ergänzt, so dass alle Namen einmal von jemanden anderen gesagt werden.
+
 
+
== 95. Minute - Präsentation und Diskussion der Gruppenarbeiten. ==
+
Für die Präsentation und Diskussion steht insgesamt eine Stunde zur Verfügung. Die Durchführenden nehmen eine entsprechende, flexible Zeiteinteilung vor. Ein Teil der Stunde ist für eine Abschlussdiskussion reserviert.
+
Zu Beginn der Präsentation und gemeinsamen Diskussion wird daraufhingewiesen, dass manche Aspekte der Präsentation historisch nicht haltbar sein werden, bzw. ein zu großes Unwissen herrscht. Falsche und unrichtige Aspekte werden durch die Durchführenden nur gelegentlich korrigiert, daher ist alles, was die Gruppen darstellen sehr kritisch zu betrachten. Ziel des Bausteins ist es entsprechend auch nicht einen möglichst korrekten historischen Verlauf darzustellen, sondern zentrale Aspekte und historische Konstanten des Wechselverhältnisses von Technik, Individuen, Natur und Gesellschaft darzustellen sowie die Auswirkung von verschiedenen Herrschafts-/Gesellschaftsformen auf dieses Wechselverhältnis zu erarbeiten.
+
 
+
=== Ablauf der Präsentation und Diskussion. ===
+
 
+
Die Gruppenarbeiten werden im historischen Verlauf einzeln präsentiert und diskutiert. Der Verlauf folgt in etwa diesem Schema:
+
 
+
# Präsentation
+
# In den vier neuen Gruppen diskutieren: Was habt ihr gesehen? War alles dabei, was möglich gewesen wäre? Wie realistisch ist die Situation dargestellt worden? Nach der Steinzeit: Welche Bezüge gibt es zu den früheren Epochen?
+
# In der Großgruppe kurze Statements aus den Kleingruppen hören
+
# In der Großgruppe einzelne Aspekte diskutieren, bzw. neue Aspekte einwerfen
+
 
+
Nach der Präsentation und einer kurzen Diskussion des Mittelalters, bietet es sich an, in Kleingruppen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der ersten beiden/dre Szenarien zu diskutieren und anschließend in der Großgruppe zusammenzutragen.
+
 
+
=== Diskussionspunkte und -fragen ===
+
Folgende Punkte können nach den einzelnen Szenarien in der Großgruppe diskutiert werden:
+
* Was ist die Ursache? Ist es eine Ursache, die maßgeblich von Menschen verursacht wird? Wird diese im darstellenden Spiel aufgegriffen und entsprechend bearbeitet oder wird sich nur um Symptome gekümmert?
+
* Welche Lösungen werden wie erarbeitet? Sorgen die Lösungen nur für eine Problemverschiebung oder gehen sie auch auf die Ursachen ein?
+
* Wie technisiert ist die Lösung? Werden einfache Lösungsmöglichkeiten, wie z.B. Regenwasser aufsammeln noch in Erwägung gezogen?
+
* Wer ist von dem Problem betroffen? Alle in einer Gruppe, die Mehrzahl oder nur wenige?
+
* Wie viele Menschen sind von dem Problem betroffen? Eine kleine Gruppe, ein Dorf...die ganze Menschheit?
+
* Wer trifft wie eine Entscheidung, wie mit dem Problem umgegangen werden soll? Sind alle Betroffenen gleichermaßen in die Entscheidungsfindung eingebunden oder treffen einige wenige (die vielleicht gar nicht betroffen sind) Entscheidungen für andere?
+
* Welche räumliche Ausdehnung hat das Problem? Ist es beschränkt auf einen kleinen Landstrich oder ist die ganze Erde davon betroffen?
+
* Wie ist das Sozialleben organisiert? Wird Solidarität dargestellt oder nicht?
+
* Wenn es einen Lösungsansatz gibt: Wer hat Kontrolle über den Lösungsansatz? Kann eine Lösung auch verweigert werden? ist die Lösung verallgemeinerbar oder können nur wenige von ihr Gebrauch machen? Nach welcher Maßgabe können sie Gebrauch machen, z.B. nur durch Geld (Kommerzialisierung der Lösung)?
+
* Wie werden Konflikte dargestellt oder werden sie vermieden? Wie gehen die involvierten Personen mit Konflikten um? Werden Konflikte mit anderen in Erwägung gezogen, z.B. bei einer Übersiedlung in andere Gebieten oder beim Import von Wasser?
+
* Wie wird darauf eingegangen das Wasser ein Grundbedürfnis des Menschen ist? Wie wird darauf eingegangen, dass der Zugang zu Trinkwasser als Menschenrecht festgeschrieben wurde?
+
 
+
=== Allgemeine Ursachen der Wasserverschmutzung. ===
+
* Mineralien
+
** Schwermetalle
+
** Schwefel
+
** Fluor - https://www.kit.edu/kit/pi_2014_15183.php, http://www.focus.de/gesundheit/news/medizin-das-unheimliche-wasser_aid_183959.html
+
 
+
* Biologisch
+
** Bakterien
+
*** umgekippte Quellen/Flüsse, da manche giftige Algen nur jahreszeitlich auftreten
+
*** verwesende Tiere
+
*** Legionellen
+
 
+
* Infrastruktur
+
** Leitungsnetz
+
*** Blei im Trinkwasser - https://en.wikipedia.org/wiki/Flint_water_crisis
+
 
+
* Medizin
+
** Hormone, insbesondere Cortision
+
** Verhütungsmittel
+
** Schmerzmittel
+
** Anti-Depressiva - http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/wasser/20071006_wasser_hormonaktive_substanzen_bewertung.pdf
+
 
+
* Produktion
+
** Kolontár-Dammbruch 2010 in Ungarn - https://de.wikipedia.org/wiki/Kolont%C3%A1r-Dammbruch - http://www.spiegel.de/panorama/umweltkatastrophe-in-ungarn-giftschlamm-erreicht-die-donau-a-721806.html - http://www.spiegel.de/panorama/chemieunfall-in-ungarn-der-schlamm-hat-ihn-bis-auf-die-knochen-verbrannt-a-721398.html
+
** Chemieunfall von Jilin 2005 in China - https://en.wikipedia.org/wiki/2005_Jilin_chemical_plant_explosions
+
** Liste der Chemie-Katastrophen - https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Chemiekatastrophen
+
** Dammbruch in Minas Gerais/Rio Doce 2015
+
 
+
* Energie
+
** Exxon Valdez
+
** Deep Water Horizon
+
** Fracking
+
 
+
* Landwirtschaft
+
** Düngemittel
+
** Pestizide
+
*** Atrazin wird 2006 durch das Elbehochwasser aus dem Boden ausgespült und ist noch in Helgoland messbar
+
 
+
* Mutwillige/kriminelle Verunreinigung
+
** Atrazin-Giftanschlag auf den Bodensee 2005 - http://www.sueddeutsche.de/panorama/baden-wuerttemberg-giftanschlag-auf-bodensee-wasserversorgung-1.665949 - http://www.spiegel.de/panorama/pflanzenschutzmittel-gift-anschlag-auf-bodensee-wasserversorgung-a-384772.html
+
 
+
=== Allgemeine Lösungsansätze für alle Szenarien. ===
+
Die möglichen Lösungsansätze beschränken sich auf einige wenige, die nur in den verschiedenen Epochen unterschiedlich ausgeprägt und ausgestaltet werden. Insbesondere findet von Epoche zu Epoche eine immer stärkere Technisierung der Lösungsansätze statt.
+
 
+
* Auswandern in einen anderen Landstrich, andere Region, auf einen anderen Planeten - je sesshafter eine Gesellschaft ist, desto eher wird diese Option verworfen/nicht berücksichtigt
+
* Importieren von Wasser, zum Beispiel über Aquädukte, wie im Römischen Reich oder in Flaschen abgefülltes Trinkwasser in der Gegenwart.
+
* Sammeln von Wasser: Regenwasser, Kondenswasser
+
* Physikalisch: Filtern, Abkochen
+
* Chemisch: Katalysatoren, Desinfektionsmittel
+
* Medizin: Symptombekämpfung beim Menschen
+
* Ursache identifizieren und beenden
+
 
+
* Steinzeit
+
** Alpha-Männer sind nur eine, eher seltene Variante, wie Gruppen in der Steinzeit strukturiert waren - meist waren es komplexe Machtgefüge innerhalb einer Gruppe, die in einer anderen Gruppe wieder ganz anders war.
+
** Selbst Schimpansen bringen kranken/alten Gruppenmitgliedern Wasser. Die Sorge für ältere wird gemeinhin als ein Grund für die kognitive Revolution des Menschen angesehen, da so Wissen über mehrere Generationen erhalten blieb und nicht jedes Mal neu erworben werden musste.
+
** Kräuter können zur Bekämpfung von Symptomen eingesetzt werden. Auch Tiere nutzen bestimmte Pflanzen zur Eigenmedikamentation um bestimmte Krankheiten zu heilen.
+
** Die Wasserverschmutzung ist meist nicht durch den Menschen verursacht. Der Mensch ist nur Verursacher, wenn er zu lange an einem Ort lagert und es zu einer Verunreinigung durch Fäkalien kommt.
+
** Neben den allgemeinen Lösungsansätzen kommen noch Eigenurin, Blut von Tieren und Früchte in Betracht.
+
 
+
* Mittelalter
+
** Der Mensch tritt immer mehr als Verschmutzer auf: Fäkaliien, aber auch vor-industrielle Produzenten (Gerbereien, Eisenverhüttung etc.)
+
** Hexenverbrennungen haben nicht im Mittelalter stattgefunden, sondern in der frühen Neuzeit (16. und 17. Jahrhundert)
+
** Die Macht der weltlichen Herrscher wird vielfach unter- und überschätzt
+
** es gab ein komplexes System von wechselseitigen Abhängigkeiten, das durch Rechte und Traditionen festgeschrieben ist
+
** das Mittelalter ist noch nicht der Absolutismus der frühen Neuzeit, wo Herrschende meinten tun und lassen zu können, was sie wollen, vgl. Michael Kohlhaas von Heinricht von Kleist
+
** Es gab eine Gewaltasymmetrie und vereinzelt stehende Heere
+
** der Aberglaube und die Kirche werden oft sehr einseitig dargestellt, hier ist ein Verweis auf Kirche als Bildungsinstitution/Klosterschulen notwendig, beziehungsweise die Frage, wie wir uns heute abergläubig auf Technik fixieren ("Big Data und der Algorithmus werden es schon richten") 
+
** Hildegard von Bingen als “Kräuterhexe”
+
** Neben den allgemeinen Lösungsansätzen sind ferner noch Bier und Wein möglich
+
 
+
* Industrialisierung
+
** Hygienemaßnahme wurden von der oberen Mittelschicht durchgesetzt, da sie durch das enge Zusammenleben in Städten nun auch direkt von der mangelnden Hygienie betroffen waren.
+
** Im Vergleich zum Mittelalter findet nochmal eine stärkere Zentralisierung statt, so dass nicht unbedingt die Industrie als erste und direkte Verursacherin für die Wasserverschmutzung in Betracht kommt, sondern eher die Hygiene auf Grund eines sehr engen Zusammenlebens, was jedoch durch durch die Industrialisierung notwendig wurde.
+
** Gleichzeitig wurde durch das enge Zusammenleben/Zentralisierung von Arbeit und Leben auf engem Raum ein demokratisches Potential ermöglicht, dass eine geschlossene Arbeiterbewegung erst ermöglicht hat.
+
 
+
* Gegenwart
+
** Es wird nicht das Problem gelöst, sondern es wird nur über das Problem geredet.
+
** Kommerzialisierung des Wassers (Berliner Wasserwerke, Nestlé)
+
** Man kauft das Wasser ein und daher will man das andere sich um das Problem kümmern (Dienstleistungsdenken)
+
** immer mehr menschengemachte Verschmutzung
+
** Zitat aus einem Artikel der Monde Diplomatique: “Die Reichen setzen sich in ihre Privatjets, die Mittelklasse kauft sich Mineralwasser und die Unterschicht hat keine andere Wahl.” - Wäre das auch in Europa denkbar? Ja! (http://monde-diplomatique.de/artikel/!868607)
+
** Spezialisierung von Technik, nur wenige beherrschen sie, daher sind auch Fachmenschen nötig, um die Probleme zu lösen
+
** Wir kümmern uns drum/we are working on it als allgemeiner Slogan für jegliches Problem - nur wer nicht betroffen ist, kann das so einfach sagen
+
** Merkel hat 2015 zum G8 Gipfel in Elmau gesagt, dass sie bis 2030 das weltweite Hungerproblem lösen möchte - schön, dass sie soviel Zeit hat. Menschen die Hunger leiden sicher nicht.
+
** Wasser wird nicht nur als Grundbedürfnis der Menschen anerkannt, sondern auch als Menschenrecht (auch wenn es nur recht schwach formuliert ist)
+
** Zentralisierung der Wasserversorgung: In Berlin gibt es nur drei zentrale Wasserförderwerke, die rund um die Uhr laufen und sechs weitere, die tagsüber nur bei Bedarf zugeschaltet werden.
+
 
+
* Zukunft
+
** Alles ist möglich, aber alles kommt nur selten bei der Gruppenarbeit raus: stattdessen ist es oft eine Dystopie, statt eine lebenswerte Utopie
+
** Konflikte werden fast gar nicht dargestellt, in dem Sinn ist es dann doch eine Utopie - aber zu welchem Preis?
+
** Es wird direkt auf den Menschen zugegriffen, z.B. durch Genmanipulation, um Symptome zu bekämpfen
+
** Computer-Algorithmen, Big Data, Smarte Robter und Nano-Roboter nehmen uns schon die Entscheidung ab, was zu tun ist und kümmern sich um menschliche Problem
+
** Technik als benevolant dictator, beziehungsweise ein
+
** Aberglaube an Technik
+
** Technik wird so langsam zu einer Religion
+
** Subsidiarität ist oft aufgehoben und stattdessen eine weltweite Zentralregierung
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+
== 150. Minute - Abschlussdiskussion. ==
+
Einzelne Aspekte werden hier nochmal aufgegriffen, die zuvor diskutiert wurden. Zum Abschluss der Diskussion nochmals ein Kleingruppengespräch zu folgender Frage: Was sind die Gemeinsamkeiten und was sind die Unterschiede der einzelnen Szenarien? Anschließend werden erst die Unterschiede in der Großgruppe diskutiert, danach die Gemeinsamkeiten.
+
 
+
=== Unterschiede. ===
+
* Zunächst waren es meist nur natürliche Ursachen, mit der Zeit wird Menschen gemachte Technik immer mehr zum Problemverursacher über Plastik in den Weltmeeren oder Hormone im Trinkwasser hat man sich in der Steinzeit keine Gedanken gemacht
+
* Die Ursache tritt immer mehr in den Hintergrund. Es geht irgendwann nur noch um die Bekämpfung von Symptomen.
+
* Teufelskreis der Technik - Neue Technik wird entwickelt, um die Folgen/Probleme einer alten Technik zu lösen
+
* Wer entscheidet? Wer ist Betroffen?
+
* In der Steinzeit fallen diese beiden in der Regel zusammen, mit der Zeit ergibt sich eine immer größere Spanne zwischen den Verantwortlichen für die Ursache, den Betroffenen und denen die Entscheidungen über Abhilfen treffen
+
 
+
=== Gemeinsamkeiten. ===
+
* Wasser ist ein Grundbedürfnis des Menschen
+
* Menschenrecht auf Zugang zu sauberem Wasser
+
* Wird es erfüllt? Nein! - Wie lässt ein solch hoher Grad an Techniknutzung verantworten, wie es heute geschieht, wenn dies nicht weltweit gewährleistet ist?
+
* Die Grundstruktur der technischen Lösungsansätze hat sich weitestgehend nicht geändert, nur Der Grad der Technisierung steigt
+
* Konflikte um Wasser werden in den Stücken nur selten thematisiert, jedoch gibt es auch bereits heute große Konflikte um Wasser
+
 
+
== 165. Minute - Blauer Faden. ==
+
Stuhlkreis zur Seite räumen. Alle Personen stehen in einem großen, weiten Kreis.
+
 
+
Die fünf Pole der TING-D Konstellation kurz aufzeigen. Die Teilnehmenden stellen sich nacheinander, einzeln an einen Punkt innerhalb der Konstellation und sagen zwei, drei Sätze, warum sie sich dort hingestellt haben. Bleibt einer der fünf Pole komplett leer, kann dies in der Gruppe thematisiert werden: Was lässt sich dazu sagen?
+
 
+
Die erste TING-D-Aufstellung erfolgt zur Frage: Was nehme ich von der heutigen Sitzung mit?
+
 
+
Die zweite TING-D-Aufstellung erfolgt zu einer der beiden Fragen: Was sind die Verbindungslinien zu den vorangegangenen Sitzungen? Was kann ich als Einzelperson tun?
+
  
 
= Hinweise und Anmerkungen. =
 
= Hinweise und Anmerkungen. =
 
=== Von den Verfasser_innen. ===
 
=== Von den Verfasser_innen. ===
Der Pflichtbaustein beruht auf einem Referat im Seminar Soziologie des Ingenieurberufs an der TU Berlin und einer Überarbeitung durch Sarah C, die zu einem ersten Baustein geführt hat.
+
Das Rollenspiel lässt sich je nach Anzahl der Teilnehmenden anpassen, jedoch sollten mindestens 14 Teilnehmende anwesend sein. Bei mehr Teilnehmenden bieten sich folgende Optionen:
 +
# Doppelbesetzung der Regierung (Möglichkeit der Regierungsneubildung)
 +
# ökologischer Gutachter kommt ins Spiel
 +
# Besetzung der Rollen mit jeweils mehr als 2 Teilnehmenden
  
Für den Einsatz als Pflichtbaustein wurde darstellendes Spiel verpflichtend für alle Gruppen und als einziges Szenario für die unterschiedlichen Epochen wird eine Wasserverschmutzung ausgegeben. Eine kurze Einheit zur Reflexion des Gruppenprozesses wurde eingeführt.
+
Je nach verbleibender Zeit nach dem Rollenspiel kann der Input "Positives Beispiel - Slowenien" nur vorgetragen, nicht jedoch diskutiert werden. Von den zu kommentierenden Aussagen sollte jedoch mindestens eine beibehalten werden.
  
=== Gekürzte Variante. ===  
+
=Materialien zur Durchführung=
Der Baustein ist zeitlich sehr flexibel gestaltbar. Er wurde auch bei gleichem Lernerfolg innerhalb von 30 Minuten durchgeführt. Die Kleingruppen erhalten hier keinen Aufgabenzettel, sondern werden nur in die verschiedenen Epochen eingeteilt und sollen das Problem der Wasserverschmutzung mit ihren jeweiligen Mitteln lösen. Als Vorbereitungszeit für das darstellende Spiel reichen etwa 5 Minuten, so dass etwa 20 Minuten für Präsentation und Diskussion zur Verfügung stehen. Die Durchführenden müssen hier unter Umständen etwas mehr referieren und können nicht alles gemeinsam mit der Großgruppe erarbeiten.
+
Rollenkarten für jeweilige Gruppen, Schätzfragenkarten
  
= Materialien zur Durchführung. =
+
= Literaturhinweise und Quellen. =
=== Aufgabenzettel. ===
+
* Allgemeine Vorbereitung:
Es hat sich vielfach bewährt, die Aufgabenstellung nur mündlich den Gruppen zu stellen. Hierzu teilt man die Großgruppe zunächst in Kleingruppen auf. Anschließend beschreibt man das allgemeine Problem, das heißt die Wasserversorgung ist gesundheitlich bedenklich, aber nicht zwingend tödlich. Nun teilt man jeder Gruppe eine Epoche und gibt hierbei ein paar Hinweise, was zu beachten ist, bzw. was möglich ist.
+
** http://www.unwater.org/publications/publications-detail/en/c/396246/
  
Zur Ausarbeitung der mündlichen Aufgabenstellung kann auf die Aufgabenzettel zurückgegriffen werden:
+
* Schätzfragen:
* [[Baukasten:Technik_als_Problemlöser_Version_2_Aufgabenzettel|Aufgabenzettel - Technik als Problemlöser!? - Sechs Epochen: Steinzeit, Römisches Reich Mittelalter, Industrialisierung, Gegenwart und Zukunft]]
+
** http://www.right2water.eu
 +
** https://www.cdc.gov/healthywater/global/assessing.html
 +
** http://www.un.org/waterforlifedecade/pdf/facts_and_figures_human_right_to_water_eng.pdf
 +
** https://www.one.org/de/die-themen/wasser-und-sanitare-versorgung/
 +
** http://www.un.org/waterforlifedecade/human_right_to_water.shtm
 +
** https://reset.org/knowledge/mangelware-wasser
  
= Literaturhinweise und Quellen. =
+
* Rollenspiel:
* Demirovic, Alex 2012: Marx Grün. Gesellschaftliche Naturverhältnisse demokratisieren. http://blue-eng.km.tu-berlin.de/index.php/Datei:Demirovic_Marx_Gr%C3%BCn_Demokratisierung_Naturverh%C3%A4ltnisse.pdf
+
** Resume Cochabamba: http://www.wasser-in-buergerhand.de/medien/wasserrevolten_bolivien_broschuere.htm
* Köhler, Bettina und Wissen, Markus: Gesellschaftliche Naturverhältnisse. Ein kritischer, theoretischer Zugang zur ökologischen Krise. http://blue-eng.km.tu-berlin.de/index.php/Datei:K%C3%B6hler_Wissen_Gesellschaftliche_Naturverh%C3%A4ltnisse_Ein_kritischer_theoretischer_Zugang_zur_%C3%B6kologischen_Krise.pdf
+
* Input Recht auf Wasser:
* Klatt, Patricia und Frey, Andreas: Woher kam das Zeug bloß? Baden-Württemberg erlebt einen Umweltskandal erster Güte. Trinkwasser und Äcker sind mit Fluorchemie verseucht. Niemand will es gewesen sein, die Behörden mauern. http://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/umweltskandal-woher-kam-das-zeug-bloss-14418841.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2
+
** http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Menschenrechte/MRVN-Wasser_node.html
 +
** http://climateandcapitalism.com/2010/07/28/41-countries-that-oppose-making-water-a-human-right/
 +
** http://www.bpb.de/internationales/weltweit/menschenrechte/38745/menschenrecht-wasser?p=all
 +
** https://de.wikipedia.org/wiki/Recht_auf_Zugang_zu_sauberem_Wasser
 +
* Input Slowenien:
 +
** http://www.rtvslo.si/news-in-english/water-as-a-constitutional-right-before-national-assembly-closes-for-holidays/393909
 +
** https://www.theguardian.com/environment/2016/nov/18/slovenia-adds-water-to-constitution-as-fundamental-right-for-all

Aktuelle Version vom 25. Juni 2017, 21:01 Uhr

Recht auf Wasser vs. Privatisierung!?

RechtaufWasser.jpeg


Was bedeutet das Recht auf Wasser und warum ist es so wichtig? Wie passt das mit der Privatisierung von Wasser zusammen? Führt diese zwangsläufig zum Krieg um Wasser? Anhand von positiven und negativen Beispielen sollen diese Fragen erörtert werden. Hierdurch wird eine Sensibilisierung in Bezug auf Wasser als Ressource und den damit verbundenen Machtverhältnissen erreicht. Dies schließt ein Wissen (Vorteile/Nachteile, Konsequenzen/Folgen) um die Privatisierung der Wasserinfrastruktur mit ein. Gleichzeitig wird ein Bewusstsein geschaffen, dass Menschen im Kollektiv im Stande sind unfaire Verhältnisse aufzubrechen und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen. Ungeachtet dessen, werden so auch die eigenen Privilegien erkannt.

Titel
Recht auf Wasser vs. Privatisierung?!
Thema
Dieser Baustein zeigt auf wie aus einem Krieg um Wasser ein Menschenrecht auf Wasser entstand, das durch die drohenden Privatisierungen immer wieder aufs neue erkämpft werden muss.
Typ
Baustein, Rollenspiel
Schlagwörter
Wasser als Lebensgrundlage, Privatisierung, Wasserkonzerne, Krieg um Wasser, Bolivien, Menschenrecht
Kompetenzen
Persepektivübernahme, moralisches Handeln, Partizipation, Unterstützung anderer, Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata, Motivation, eigenständiges Handeln, Kooperation, Antizipation
Lernformen
kreativ, kooperativ
Methoden
educated guessing, Rollenspiel, Moderation des Spiels, Moderieren der anschließenden Diskussions/- und Reflexionsrunde
Gruppengröße
14-30
Dauer
60, 75 min
Material und Räume
Rollenkarten für jeweilige Gruppen, Schätzfragenkarten
Qualität
gut
Semester
In welchem Semester wurde der Baustein erstellt?


Vorbereitung

Vorbereitung für die Moderation

3-5h Allgemein sehr nützlich sich mit der allgemeinen Thematik auseinanderzusetzen. Z.B. hier:

Vorbereitung für die Teilnehmenden

Optional sich in die Thematik einlesen und/oder den Film "Und dann der Regen" schauen.

Materialien und Räume

  • Raum mit Platz für 14-30 Leute, entsprechend viele Stühle.
  • Laptop, Beamer, Lautsprecher
  • Ausgedruckte Rollenkarten

Ablaufplan.

Ablaufplan zum Baustein "Recht auf Wasser vs. Privatisierung"

Vorbereitung im Raum

  • Beamer & Präsentation vorbereiten
  • Stuhlkreis stellen, so dass alle der Präsentation folgen können (präsentierende Personen mit Rücken zur Projektionsfläche)
  • Rollenkarten mit jeweiligen Rollenschildern parat halten

00. Minute - Begrüßung und Einstieg in den Baustein.

Die Moderation begrüßt die Teilnehmenden, stellt den Baustein vor und erläutert den Ablaufplan.

02. Minute - Schätzfragen stellen

Die Fragen werden gestellt und die Anwesenden werden aufgefordert die Antworten möglichst genau zu schätzen. Die Fragen werden von einem Moderierenden aufgelöst und gegebenenfalls werden Anmerkungen beantwortet.

10. Minute - Video zum Baustein zeigen.

Das Video (s. Präsentation) wird gezeigt und die EU-Verordnung 2013 wird erläutert.

Eu-Verordnung 2013:

  • Sah vor, dass kommunale Wasserversorugng europaweit ausgeschrieben würden, was zu mehr Privatisierung führen sollte
  • EU- Verordnung wurde nicht umgesetzt, erste erfolgreiche europaweite Bürgerinitiative
  • Gesamtzahl Unterschriften: ca. 1,9 Mio. davon 1,3 Mio. aus Deutschland
  • EU-Parlament meldet 2015 Unterstützung für die Initiative right2water

http://www.labournet.de/politik/eu-politik/wipo-eu/knallhart-eu-treibt-privatisierung-des-wassers-in-europa-voran/ http://www.right2water.eu

15. Minute - Rollenspiel.

siehe Dokument "Anleitung" Zu Anfang erfolgt eine Erklärung des Spiels. Ziel des Rollenspiels ist es den Wasserkonflikt in Bolivien schauspielerisch darzustellen und nachzuvollziehen. Die Moderation sollte darauf achten, dass die verschiedenen Parteien ähnliche Redeanteile haben und dass die unterschiedlichen Positionen im Konflikt ausreichend zur Geltung kommen. Dies kann auch durch Nachfragen und/oder zusätzliche Thesen passieren. Je kreativer die Schauspielenden ihre Rollen ausfüllen, desto besser bleiben die Geschehnisse in Erinnerung. Es gibt 9 verschiedene Rollen:

  • Weltbank
  • Indigene Bevölkerung
  • Wohlstandsbürger
  • Protestierende Bevölkerung
  • Vertreter der Wasserkonzerne
  • Regierung
  • Ökologischer Gutachter

Abhängig von der Teilnehmerzahl können Rollen weggelassen werden (siehe Abschnitt Hinweise). Jede Rolle sollte von mindestens zwei Personen ausgefüllt werden. Die Regierung sollte im besten Falle (falls genügend Teilnehmende vorhanden) zweifach besetzt werden, für den Fall eines Rücktritts (auch dreifache Besetzung möglich). Das Rollenspiel wird über vier Events aus der parallelen Präsentation geleitet. Jedes Event hat ungefähr fünf Minuten, so dass ingesamt 20 Minuten zur Verfügung stehen. Ein Event besteht aus einer Minute lesen/überlegen und vier Minuten diskutieren. Falls einem Team direkt klar sein sollte, was sie vorhaben können sie die Zeit nutzen um die Darstellung zu überlegen. Um eine ansprechende und respektvolle Darbietung zu ermöglichen sollten die Redenden unbedingt aufstehen (Vermeidung von Unterbrechung, bzw. im Fall von Unterbrechung Dramaturgie durch Aufspringen der konträren Partei).

Zum Abschluss des Rollenspiels gibt es ein Resume und eine Überleitung zum nächsten Punkt (Recht auf Wasser). Resume/Nachspiel:

  • Aufgrund der Demonstrationen der Bevölkerung in Cochabamba wurde das Kriegsrecht

durch die Regierung im April 2000 ausgerufen. Im Zuge der Straßenkämpfe kamen 6 Menschen ums Leben und hunderte wurden verletzt.

  • Die bolivianische Regierung kaufte SEMAPA (zuvor staatlicher Wasserversorger) zu einem

symbolischen Wert im Januar 2006 zurück. Dies war nicht von Erfolg gekrönt, da 2009 die Wasserversorgung von Cochabamba durch Unterfinanzierung, eine mangelhafte Infrastruktur, hohe Leitungsverluste von über 50 Prozent und einer hohen Anzahl armer Haushalte geprägt war, die nach wie vor nicht mit Wasser versorgt wurden.

  • Den Bolivianern ging es in erster Linie darum, wer über ihre Grundbedürfnisse,

Lebensbedingungen und Ressourcen entscheidet

  • Die beiden Wasserkonflikte wurden international als Zeichen des Kampfes gegen den

Kapitalismus und als Gegenlenken zur konzerngesteuerten Globalisierung wahrgenommen

  • Der Misserfolg der Privatisierungen im Wassersektor ist zurückzuführen auf die

undemokratische, intransparente sowie von oben durchgesetzte Art und Weise der Konzessionen, die zusammen mit der sozial ungleich und ungerecht ausgestalteten Versorgung die ärmsten Bevölkerungsteile traf

  • zwischen Hugo Banzer Suárez (regierender Präsident

während Wasserkonflikts in Cochabamba) und dem seit 2006 regierenden Präsidenten (Evo Morales) wechselte Regierung vier mal

40. Minute - Input "Recht auf Wasser der UN"

Hierfür sind etwa 3 Minuten vorgesehen. Die Inhalte hierzu sind ebenfalls in einer seperaten Datei zu finden.

  • Aus Wasserkonflikten in Bolivien entstand immer wieder die Frage nach dem Recht auf Wasser
  • Evo Morales, Präsident seit 2006 amtierend ( zwischen Banzer, regierender Präsident während Wasserkonflikt in Cochabamba, gab es in etwa einjährigen Regierungsphasen 4 weitere Präsidenten), indigener Abstammung
  • Menschenrecht Wasser von der UN am 28.7.2010 offiziell anerkanntes Menschenrecht: "The human right to water entitles everyone to sufficient, safe, acceptable, physically accessible and affordable water for personal and domestic uses without discrimination", UN CESC - General Comment 15, para.2
  • nicht einklagbar, die Verankerung hat aber einen hohen symbolischen Wert und durchaus Einfluss auf die Politik von Staaten und der Vereinten Nationen.
  • Wurde unterzeichnet von Bolivien und 33 anderen Staaten (überwiegend Staaten auf der Südhalbkugel)
  • bei Abstimmung 163 Staaten anwesend, 122 dafür, Rest Enthaltungen (Enthaltungen entwickelte Länder, Entwicklungsländer stimmten durchweg dafür)
  • “Das Menschenrecht auf Wasser ist die Voraussetzung für andere, etwa das Menschenrecht auf Leben, angemessene Ernährung und medizinische Versorgung.” - wikipedia (Wasser auch Lebensgrundlage, aber auch Vorraussetzung für weitere Verbesserungen der Lebensbedingungen
  • Gegenargumente:
  1. durch andere Rechte bereits implizit verankert
  2. Schwammige Formulierungen der Bestimmungen
  3. Setzt Ressourcen voraus, die nicht jedem Staat zur Verfügung stehen

43. Minute - Diskussion des Inputs.

Für die Diskussion des Inputs und des Recht auf Wassers allgemein sind etwa 10-15 Minuten vorgesehen. Wenn sich die Diskussion als sehr ergiebig und hitzig darstellt, sollte der Input "Positives Beispiel - Slowenien" zumindest vorgetragen werden. mögliche Diskussionsleitlinien:

55. Minute - Input "Positives Beispiel - Slowenien".

Ein weiterer Input folgt, in dem anhand eines positiven Beispiels gezeigt werden soll, dass auch ohne Ausschreitungen, Verletzte oder gar Tote das Recht auf Wasser in der Verfassung implementiert werden kann. Slowenien ist das erste EU-Mitglied, welches im November 2016 das Recht auf Wasser in die Verfassung aufnahm. Input:

  • November 2016: Verankerung des Menschenrechts auf Wasser in der Verfassung
  • “Wasser ist ein durch den Staat verwaltetes und reguliertes Gemeingut und keine Handelsware”
  • Nach Petition durch Bürgerinitiative 51,000 Unterschriften (2 Mio. Einwohner)
  • Erstes europäisches Land, welches Recht auf Wasser in der Verfassung einführt
  • Eher bergiges Land bietet Vielzahl an Wasserquellen und gilt als wasserreiches Land
  • Lokale Firmen verfügen über 10 Wasserquellen, während ausländische Konzerne aus 28 Wasserquellen abpumpen
  • Über 70% aller industriellen Wasserquellen sind in der Hand multinationaler Konzerne
  • Nur eine von 11 neue durch den Staat abgesegnete Konzessionen war ein slowenischer Konzern.
  • Ausländische Konzerne pumpen mehr als 4x mehr Wasser ab, als slowenische
  • Recht auf Wasser wurde also zugunsten der Bürger und der lokalen Wasserkonzerne eingeführt, um die Wasservorkommen vor potentiell drohender Ausbeutung zu schützen
  • Recht auf Wasser war bereits implizit vorhanden, durch die offizielle Verankerung wird jedoch eine zusätzliche rechtliche Absicherung geschaffen
  • Es wird vermutet, dass nur durch die formelle Verankerung in der Verfassung keine große Veränderung hervorgerufen wird, bis die Legislatur abgeändert wird und in veränderte Konzessionsberechtigungen resultiert

58. Minute - Diskussion

Das Positivbeispiel Sloweniens soll an dieser Stelle kurz kommentiert bzw. diskutiert werden.

65.-70. Minute

Zum Schluss sollen die provokanten Aussagen aus der Präsentation kommentiert und diskutiert werden.

  • "Es mutet geradezu aberwitzig an, wenn der Reichtum Boliviens, die Bodenschätze, wie Wasser, Gas und Öl, von transnationalen Konzernen ausgebeutet werden, während die Bevölkerung überwiegend in bitterer Armut lebt. Zynisch ist, wenn anschließend die reichen Länder Kredite geben, mit denen sie das Land in den Würgegriff nehmen, und über die Schuldenfalle weitere Privatisierungen erzwingen. Im normalen Sprachgebrauch nennen wir diesen Vorgang „Entwicklungshilfe“. "
  • “Das Menschenrecht auf Wasser ist die Voraussetzung für andere, etwa das Menschenrecht auf Leben, angemessene Ernährung und medizinische Versorgung.” - Wikipedia (Wasser auch Lebensgrundlage, aber auch Vorraussetzung für weitere Verbesserungen der Lebensbedingungen)

Hinweise und Anmerkungen.

Von den Verfasser_innen.

Das Rollenspiel lässt sich je nach Anzahl der Teilnehmenden anpassen, jedoch sollten mindestens 14 Teilnehmende anwesend sein. Bei mehr Teilnehmenden bieten sich folgende Optionen:

  1. Doppelbesetzung der Regierung (Möglichkeit der Regierungsneubildung)
  2. ökologischer Gutachter kommt ins Spiel
  3. Besetzung der Rollen mit jeweils mehr als 2 Teilnehmenden

Je nach verbleibender Zeit nach dem Rollenspiel kann der Input "Positives Beispiel - Slowenien" nur vorgetragen, nicht jedoch diskutiert werden. Von den zu kommentierenden Aussagen sollte jedoch mindestens eine beibehalten werden.

Materialien zur Durchführung

Rollenkarten für jeweilige Gruppen, Schätzfragenkarten

Literaturhinweise und Quellen.