To fly or not to fly
| Titel | to fly or not to fly |
| Thema | Planspiel in Anlehnung an die Challenger-Katastrophe, bei der die Vorstandssitzung simuliert wird, die über den Start entscheidet. |
| Typ | analog |
| Schlagwörter | Entscheidungen, Flugzeug, Verantwortung, Perspektiven |
| Kompetenzen | Koorperation und Teamarbeit (insbesondere unter Zeitdruck), Erkennen, Bewältigen und Reflektieren von moralischen und ethischen Problemfällen |
| Lernformen | kreativ, kooperativ |
| Methoden | Planspiel, Reflexionsrunde |
| Werkzeuge | keine |
| Gruppengröße | 15 - 20 |
| Dauer | 75 min |
| Material | Namensschilder mit den Namen der Akteur*innen, 9 rote Karten/Zettel |
| Räume | Seminarraum mit beweglichen Tischen und Stühlen |
| Qualität | sehr gut, oft durchgeführt |
| Semester |
Inhaltsverzeichnis
Vorbereitung
Vorbereitung der Moderation
Die Moderation liest sich das Script inkl. Anhängen durch und kommuniziert die Vorbereitung für die Teilnehmenden. (TutorInnen fragen)Außerdem druckt sie die Rollenbeschreibungen und bereitet Namensschilder für alle beteiligten Rollen sowie die roten für die ersten 9 Rollen vor (siehe Situationsbeschreibung).
Vorbereitung des Raumes:In der Mitte des Raumes wird ein großer Tisch aufgebaut, an dem die Konferenz des Planspiels stattfindet. Die Namensschilder werden aufgestellt. Alle anderen Tische werden an den Rand des Raumes gestellt. Alle Stühle werden für die Beobachtenden in einem Stuhlkreis um den Konferenztisch gestellt.
Vorbereitung der Teilnehmenden
Die Teilnehmenden lesen die Situationsbeschreibung.pdf als Vorbereitung auf das Planspiel, und fassen sie in drei Sätzen schriftlich zusammen. Die Aufzeichnungen können helfen die Situation unmittelbar vor der Durchführung noch einmal zu vergegenwärtigen.
Ablaufplan
00. Minute - Begrüßung und Vorbereitung
Die Moderation begrüßt die Teilnehmenden und gibt eine kurze Zusammenfassung der Ausgangssituation. Mögliche Fragen können geklärt werden.Sie stellt den den Ablauf des Planspiels vor und initiiert die Rollenverteilung. Dafür bestimmen die Teilnehmenden 11 Personen, die aktiv am Planspiel teilnehmen möchten und verteilen die Rollen. Die restlichen Teilnehmenden werden das Planspiel von außen beobachten. Sie teilen sich in vier gleich große Gruppen auf und konzentrieren sich jeweils auf eine Beobachtungsperspektive (siehe Rollenbeschreibungen).
Die Moderation verteilt die Rollenbeschreibungen.pdf.
Alle Teilnehmenden, die in den ersten beiden Runden mitspielen, bekommen eine rote Karte, die sie ggf. bei der Entscheidung 1 anwenden können (siehe Situationsbeschreibung). Zudem hinterlassen die Spieler*innen der Rollen Pieter Leeghof, Jan Peter Balkeneide und Gerrit Snoek ihre Telefonnummern zum Anruf, wenn es zu Runde 3 kommen sollte.
Die Teilnehmenden können nun ihre Rollenbeschreibung lesen und sich auf das Planspiel vorbereiten.
Ablaufplan
00.00 - Begrüßung und Vorbereitung00.20 - Runde 1 - Runde des Managementteams (MT)00.25 - Runde 2 - Runde des MT + Ingenieure00.40 - Entscheidung 100.42 - Runde 3 - MT + Ingenieure + Politiker00.50 - Endgültige Entscheidung00.52 - Reflexionsphase00.70 - Abschluss und Feedback
Übersicht der Rollen des Planspiels
Runde 1:
- Henk Knul, Präsident DUTCH
- Tonny Ruwee, Finanzdirektor DUTCH
- Hans Hervee, Chefingenieur DUTCH
- Erik Pauw, Leiter Personal DUTCH
- Ben de Vlieger, Direktor Kommunikation DUTCH
- Jan Jansen, Vizepräsident Entwicklung DUTCH
Runde 2:
- Wim Niemandsverdriet, Luftfahrtingenieur
- Hans Klokkenluider, Luftfahrtingenieur
ggf. Runde 3:
- Pieter Leeghof, Leiter Luftfahrtbehörde
- Jan Peter Balkeneide, Ministerpräsident
- Gerrit Snoek, Finanzminister
20. Minute - Runde 1 - Runde des Managementteams (MT)
Die Moderation bittet das Managementteam (MT), die erste Runde zu starten. Sobald das Planspiel startet und vorher alle Fragen geklärt wurden, hält sich die Moderation im Hintergrund und beteiligt sich nicht. Sie behält lediglich die Zeit im Blick, um in 5 Minuten die zwei Ingenieure in den Raum zu schicken.Die Mitglieder des MTs setzen sich an den Konferenztisch. Alle beobachtenden Teilnehmenden setzen sich in einen Stuhlkreis um den Konferenztisch. Alle restlichen, am Rollenspiel Beteiligten, verlassen den Raum. Sie kommen später hinzu.Die Situation wird ernst genommen und bestmöglich von den Teilnehmenden simuliert, es herrscht eine geschäftige Atmosphäre.
25. Minute - Runde 2 - Runde des MT + Ingenieure
Die Moderation unterbricht das laufende Planspiel nicht. Sie fordert die Ingenieure Wim Niemandsverdriet und Hans Klokkenluider, die vor 5 Minuten den Raum verlassen haben, unauffällig auf, zur Konferenz hinzu zu stoßen. Die Moderation achtet weiterhin auf die Zeit, hält sich aber weiterhin im Hintergrund. Die Teilnehmenden bleiben in ihren Rollen. Die Ingenieure werden in der Konferenz begrüßt. Die Konferenz nimmt ihren Lauf.
40. Minute - Entscheidung 1
Die Moderation achtet auf die Zeit und unterbricht Runde 2 nach 15 Minuten, wenn Henk Knul, der Präsident der DUTCH, dies nicht von selbst tut. Sie moderiert ggf, den Prozess, sodass eine Entscheidung getroffen wird, ggf. rote Karten auf den Tisch gelegt werden und Runde 3 oder die Reflexionsphase beginnt. Sie moderiert den Prozess so wenig wie möglich.Die Teilnehmenden bleiben in ihren Rollen. Es ist nun Zeit für die erste Entscheidung. Knul entscheidet und hat drei Optionen:
- Die Vorbereitungen für den Erstflug werden fortgesetzt, die Öffentlichkeit wird über denVorfall nicht informiert
- Die Behörden werden informiert, nicht aber die Öffentlichkeit. Weitere technischeBewertung des Schadens soll parallel dazu erfolgen. In diesem Fall informiert Herr Knul Herrn Leeghof, den Leiter der Luftfahrtbehörde.
- Der Erstflug wird abgesagt und die Öffentlichkeit wird informiertAlle anderen Teilnehmenden, die aktiv an der Konferenz des Planspiels beteiligt sind, haben dieMöglichkeit, Herrn Leeghof „heimlich“ zu informieren. Dazu legen sie, wenn Knul entschieden hat, Leeghof nicht zu informieren, ihre rote Karte auf den Tisch.Wurde Leeghof informiert, beginnt Runde 3.
42. Minute - Runde 3
Die Moderation hält sich erneut im Hintergrund und achtet auf die Zeit.Die Teilnehmenden bleiben in ihren Rollen. Pieter Leeghof (Leiter Luftfahrtbehörde), Jan Peter Balkeneide (Ministerpräsident) und Gerrit Snoek (Finanzminister) werden telefonisch zugeschaltet. Sie befinden sich seit Beginn des Planspiels nicht im selben Raum.
50. Minute - Die Endgültige Entscheidung
Die Moderation unterbricht das Planspiel, wenn Henk Knul, der Präsident der DUTCH, dies nicht von selbst tut. Sie moderiert ggf, den Prozess, sodass eine Entscheidung getroffen wird. Sie moderiert den Prozess allerdings so wenig wie möglich. Die Teilnehmenden bleiben in ihren Rollen. Pieter Leeghof trifft die endgültige Entscheidung.
52. Minute - Reflexionsphase
Die Moderation bedankt sich bei allen Teilnehmenden, beendet das Planspiel und leitet zur Reflexionsphase über.Alle Teilnehmenden legen ihre Rollen ab und setzten sich zurück in einen großen Stuhlkreis. Die Konferenztische in der Kreismitte werden beiseite geschoben. Bei der anschließenden Reflexion, an der alle teilnehmen (aktive Spieler und Beobachtende), können folgende Themen behandelt werden, wobei die ersten beiden Punkte auf jeden Fall behandelt werden sollten. Danach folgen weitere Möglichkeiten:
- An die Beobachtenden: Evaluation nach den vorher verteilten vier Punkten (Ergebnissekönnen stichpunktartig an der Tafel festgehalten werden)
- Kurze Runde an alle aktiven Spieler: Wie habt ihr euch gefühlt?
- An alle: Was ist euch sonst noch so aufgefallen? Kritik?
- Was ist realitätsnah verlaufen, was wäre in Realität ganz anders?
- Eingehen auf weitere im Planspiel thematisierte Punkte (z.B. finanzielle Lage desUnternehmens, Rolle des einzelnen Ingenieurs, Verantwortung und Ausmaß derEntscheidung, …)
70. Minute - Abschluss und Feedback
Die Moderation beendet den Baustein und überlegt sich eine passende Methode um Feedback zu erhalten.
Hinweise und Anmerkungen
Von den Verfasser_innen
Das Planspiel an sich macht zwar großen Spaß, ohne die Reflexion und Selbstreflexion am Ende ist es didaktisch nicht besonders wirksam. So sollten in der Nachbereitung die direkt reflektierenden Punkte (ersten zwei Spiegelstriche) eine besonders große Rolle einnehmen und nicht zugunsten weiterer Themen gekürzt werden! Besonders für die ersten beiden Punkte empfiehlt es sich, jeweils eine (unkommentierte) Runde zu machen, sodass wirklich jeder die Möglichkeit hat, seine Gedanken loszuwerden.Die Länge der Phasen des Rollenspiels wurde teilweise gekürzt, um den Baustein in 75 Minuten durchführen zu können.
Nach weiteren Durchführungen
Noch ausstehend.
Literaturhinweise und Quellen
Gesamtes Planspiel der TU Delft, Niederlande
Arbeitsmaterialien zum Ausdrucken
Situationsbeschreibung.pdf (53,1 KB)Rollenbeschreibungen.pdf (89,8 KB)